Im Tarifkonflikt für die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Mecklenburg-Vorpommern haben sich beide Seiten geeinigt. Das teilten die Gewerkschaft Verdi und der Kommunale Arbeitgeberverband Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch mit.
Die Tarifeinigung beinhaltet demnach unter anderem bis zu vier zusätzliche Urlaubstage sowie Verlängerungen der Ruhezeiten und Verkürzungen der Schichtlängen. Es seien außerdem die Einführung von Samstagszuschlägen ab April 2024 mit einer jährlichen Erhöhung von bis zu zwölf Prozent im April 2026, Entschädigungen bei geteilten Diensten auf maximal zwölf Euro und eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 800 Euro vereinbart worden.
Die Regelungen sollen laut Verdi bis 17. April in einen neuen Tarifvertrag eingearbeitet werden. Nach Angaben des Kommunalen Arbeitgeberverbands endet die Laufzeit für die Regelungen zum Urlaubsanspruch, zur Entschädigungshöhe bei geteilten Diensten und zum Samstagszuschlag am 31. Dezember 2027, für alle anderen Regelungen am 31. Dezember 2025.
Der Tarifkonflikt im ÖPNV hatte in den vergangenen Wochen mehrere Warnstreiks in Mecklenburg-Vorpommern zur Folge. In einigen Regionen im Nordosten stand der Nahverkehr deshalb an manchen Tagen komplett still. Davon betroffen waren vor allem Schülerinnen und Schüler im Land, die auf den Bus angewiesen sind. Der Landeselternrat und mehrere regionale Elternräte hatten der Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite Verantwortungslosigkeit vorgeworfen.
Nun ist das zähe Ringen beendet. Ein Ergebnis sei am späten Dienstagabend kurz vor Mitternacht erzielt worden. Man sei zu einem tragbaren, aber auch finanziell teuren Kompromiss gekommen, äußerte Verbandsgeschäftsführerin Carola Freier vom Kommunalen Arbeitgeberverband MV. «Die Arbeitgeberseite ist bis an die äußerste Grenze des Machbaren gegangen. Die Tarifeinigung, nicht zuletzt auch die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie, verlangt den Unternehmen finanziell sehr viel ab.»
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Sascha Bähring, sprach von einem guten Ergebnis. Es biete den Unternehmen weiter die Möglichkeit einer guten Entwicklung und zugleich werde der Beruf im ÖPNV aufgewertet. «Damit werden die Berufe in Zukunft attraktiver, für alle bisherigen Beschäftigten und auch Neueinsteiger.»
Redaktionshinweis: Es handelt sich um eine Verlängerung der Ruhezeiten und nicht, wie zuvor geschrieben, um eine Verkürzung. Die Gewerkschaft hat ihre Angaben korrigiert. (13.03.2024 11.52 Uhr)