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Vater angegriffener Mädchen: Lassen uns nicht vertreiben

Der Staatsschutz ermittelt nach dem Angriff auf zwei ghanaische Kinder am Freitag in Grevesmühlen. Die Familie will dennoch in der Stadt bleiben, sagt der Vater der «Bild»-Zeitung.
Mutmaßlich rassistischer Angriff in Grevesmühlen
Das Ortseingangsschild von Grevesmühlen. © Bernd Wüstneck/dpa

Nach dem Angriff auf zwei ghanaische Kinder in Grevesmühlen (Nordwestmecklenburg) hat sich der Vater in der «Bild» geäußert. Er sagte dem Blatt, dass er sich und seine Familie nicht aus der Stadt vertreiben lassen wolle. «Wir leben seit 2016 in Grevesmühlen, wir bleiben hier», zitierte ihn die «Bild». Seine beiden Töchter besuchten die örtliche Tanzschule, sein Sohn sei im Fußballverein. Die acht und zehn Jahre alten Mädchen sind dem Bericht zufolge in Deutschland geboren.

Der Leiter des Demokratiezentrums Westmecklenburg der Organisation RAA, Daniel Trepsdorf, sieht in der Region «Kontinuitätslinien», wie er am Montag erklärte. Bereits vor Jahren sei eine offen rechtsextremistische Läufergruppe beim Grevesmühlener Stadtlauf angetreten. Darauf habe die Stadt dann schnell und konsequent reagiert und ein demokratisches Leitbild für den Lauf entwickelt. Im Jahr 2018 hätten nach dem tragischen Tod eines syrischen Jungen bei einem Verkehrsunfall in Schönberg im selben Landkreis Neonazis «1 : 0» und Hakenkreuze auf die Straße geschmiert. In Grevesmühlen habe es längere Zeit ein rechtsextremistisches Veranstaltungszentrum gegeben. Das sei vor zwei Jahren von den Betreibern geschlossen worden, der Einfluss sei aber noch spürbar.

Die soziale Atmosphäre in der Region sei vielerorts vergiftet und auch verbal mit Gewaltattitüden aufgeladen, so Trepsdorf. «Das langsam Oberhand gewinnende gesellschaftliche Narrativ lautet, dass man sich vor «Überfremdung» schützen müsse und dass das Thema Zuwanderung, Flucht und Asyl für die seit Jahren andauernde ökonomische Misere der Region verantwortlich zu machen ist.» Er erlebe bei Beratungen in Schulen im Landkreis Nordwestmecklenburg, dass in den letzten Jahren die Hemmschwelle stark gesunken sei, sich rassistisch, demütigend und mit Gewaltfantasien gegenüber Menschen mit Migrationsbiografie zu äußern.

© dpa
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