Mecklenburg-Vorpommern wird auf der Grünen Woche in Berlin wieder mit einer eigenen Länderhalle vertreten sein. Wie Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Mittwoch in Schwerin mitteilte, werden 60 Aussteller aus dem Nordosten die weltgrößte Ernährungsgütermesse vom 19. bis zum 28. Januar nutzen, um einem großen Publikum ihre Produkte und Leistungen zu präsentieren. «Das ist der wichtigste Treffpunkt für eine Branche, die gerade für unser Land eine große Bedeutung hat. Für unsere Unternehmen ist die Messe in Berlin auch ein wichtiger Testmarkt», sagte Backhaus. Er rechne mit ähnlichen Besucherzahlen wie vor der Corona-Pandemie, als mehr als 400.000 Gäste die Halle Mecklenburg-Vorpommerns besucht hätten.
Angesichts der anhaltenden Proteste der Bauern gegen die Sparpläne des Bundes äußerte Backhaus die Hoffnung, dass bis zum Messestart in gut einer Woche der Konflikt beigelegt werden kann. «Es ist wichtig, dass wir wieder in ruhigere Fahrwasser kommen», sagte er und erneuerte seine Forderung an die Bundesregierung, ihre bisherigen Pläne für den schrittweisen Abbau der Steuersubventionen für Agrardiesel aufzugeben.
Unter den Ausstellern in der knapp 3000 Quadratmeter großen Länderhalle seien neben gestandenen Messeteilnehmern wie der Lübzer Brauerei, den Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren oder der Mecklenburger Kartoffelveredlung Hagenow auch neue kleinere Unternehmen. «Kein anderes Bundesland setzt so sehr auf Kleinst- und Kleinunternehmen wie wir. Bei uns wird Regionalität groß geschrieben», betonte Backhaus.
Mit Regionalität will auch die Kartoffelveredlung Hagenow punkten. Wenige Wochen nach Markteinführung werde die neue Marke «Echt vom Feld» einem großen Publikum präsentiert. «Der Verbraucher sucht nach Produkten, die vom heimischen Landwirt auf dem Teller landen und unverfälschten Geschmack bieten», sagte Marketingleiter Michael Greve. Das könne das Hagenower Unternehmen bieten. Die Lieferanten der Kartoffeln kämen aus einem Umkreis von 150 Kilometern und seien selbst Gesellschafter der Emsland Group (Emlichheim), zu der das Werk in Hagenow seit 2013 gehöre.
Nach Angaben von Backhaus wird unter anderem die Strandkorbfabrik aus Heringsdorf auf Usedom erstmals auf der Grünen Woche ausstellen. Neben lukullischen Spezialitäten nutze das Land traditionell auch seine landschaftlichen Reize und touristischen Angebote, um für sich zu werben. «Das macht sich bezahlt. Denn erfahrungsgemäß gehen nach der Grünen Woche die Buchungsanfragen deutlich in die Höhe», sagte Backhaus.
Nach seinen Angaben gibt das Land für den Messeauftritt in diesem Jahr 842.000 Euro aus. Fast die Hälfte davon gehe für die Hallenmiete drauf. 60.000 Euro seien für das Rahmenprogramm eingeplant, zu dem auch der Empfang der Landesregierung und der traditionelle Ländertag zum Messeauftakt gehörten. Dieser werde in diesem Jahr von den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg zusammen mit der Stadt Schwerin gestaltet. Laut Backhaus fließen etwa 130.000 Euro durch Teilnahmegebühren der Aussteller zurück in die Landeskasse.