Den zweiten Platz holte sich, wie im Vorjahr, Thomas Soltwedel aus Dobbin-Linstow in Mecklenburg-Vorpommern. Platz drei ging an Jerome Böhm aus Wedemark in Niedersachsen. Sie alle qualifizieren sich damit für die Europameisterschaft der Hirschrufer im Mai in Polen. Böhm setzte sich erst im Stechen gegen Gösta Rehse aus Lübz-Gischow (Mecklenburg-Vorpommern) durch.
Die Teilnehmer röhrten in drei Disziplinen um die Wette - denn die Lautäußerungen eines Hirsches variieren je nach Alter, Gemütsverfassung und Phase der Brunft. In diesem Jahr galt es zunächst, die Stimme eines «alten, suchenden Hirsches» zu imitieren. In der zweiten Runde galt es, ein «Rufduell zweier gleich starker Hirsche auf dem Höhepunkt der Brunft» wiederzugeben. Gewissermaßen als Höhepunkt schloss der Wettbewerb mit der Herausforderung, wie ein siegreicher Hirsch nach dem Kampf zu klingen.
Zum Einsatz kommen dürfen dabei verschiedene Hilfsmittel - Ochsenhörner, Glaszylinder und Tritonmuscheln -, durch die der Klang verstärkt wird. Die Jury, bestehend aus Förstern, Jägern und Experten für Rotwild, vergab ihre Punkte dabei wie immer blind: Sie lauschen den Klängen der Wettbewerbsteilnehmer über Kopfhörer - ohne zu wissen, wer wann antritt.
Der Wettbewerb soll das anspruchsvolle Handwerk der Lock- und Rufjagd lebendig halten. Um die Sprache der Hirsche zu erlernen, brauche es oft jahrelange Erfahrungen mit dem Verhalten von Rotwild. Gelingt die Imitation, können sich Jäger auf diese Weise einem Hirsch als Nebenbuhler annähern oder ihn sogar anlocken.