In Hessen sind zum Stichtag der Zensus-Erhebungen Mitte Mai 2022 mehr als 58 Prozent der 3,13 Millionen Wohnungen mit Gas beheizt worden. In knapp einem Viertel der Wohnungen wurde Heizöl als vorrangiger Energieträger genutzt, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Darauf folgten Fernwärme (8,1 Prozent), Holz oder Holzpellets (3,3 Prozent), Strom (2,7 Prozent) und Solar- oder Geothermie sowie Wärmepumpen (zusammen 2,3 Prozent). Mit dem Zensus wird alle zehn Jahre ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten.
Nach Angaben der Statistiker gibt es bei den Energieträgern regionale Besonderheiten. Demnach nutzten zum Zensus-Stichtag im Vogelsbergkreis nur gut 26 Prozent der Wohnungen Gas zum Heizen, im Odenwaldkreis waren es rund 31 Prozent. Im Vergleich zum hessischen Durchschnitt wurden dafür dort deutlich mehr Wohnungen mit Heizöl warm gehalten, beispielsweise im Vogelsbergkreis über die Hälfte. Solar- oder Geothermie sowie Wärmepumpen wurden überdurchschnittlich häufig im Landkreis Fulda (4,7 Prozent) und im Landkreis Bergstraße (4,1 Prozent) genutzt.
Die Statistik zeigt zudem einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energien in Neubau-Wohnungen. Ab dem Baujahr 2016 wurden diese Energieträger in mehr als 21 Prozent der Wohnungen genutzt, in Gebäuden mit den Baujahren 1990 bis 1999 waren Solar- oder Geothermie und Wärmepumpen nur in 0,8 Prozent der Wohnungen zum Heizen verbaut.