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Schleswig-Holstein ist Feldhasen-Land

In Schleswig-Holstein leben 27 Feldhasen auf einem Quadratkilometer, deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Jäger zählen die Tiere jetzt im Frühjahr wieder mit einer speziellen Methode.
Feldhasen
Drei Feldhasen sitzen auf einem Acker. © Frank Rumpenhorst/dpa

In Schleswig-Holstein leben immer mehr Feldhasen. Das ist das Ergebnis von Zählungen, die Jäger regelmäßig im Frühjahr und im Herbst durchführen. «2023 hatten wir die höchste Feldhasendichte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995», sagte Heiko Schmüser von der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU), der in Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband das Wildtier-Kataster Schleswig-Holstein betreut.

Im Landesdurchschnitt lebten in Schleswig-Holstein zurzeit 27,2 Feldhasen auf einem Quadratkilometer. «In diesem Jahr erwarte ich ein ähnliches Ergebnis», sagte Schmüser. Im Marschland seien es sogar bis zu 40 Tiere. Damit belege Schleswig-Holstein zusammen mit Niedersachsen und dem Münsterland einen Spitzenplatz. Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt leben nach neuesten Angaben des Deutschen Jagdverbandes 19 Feldhasen auf einem Quadratkilometer, drei Tiere mehr als im Vorjahr. Auch das ist der höchste Wert seit Beginn des Monitorings.

Seit 1995 werden in Schleswig-Holstein Feldhasen nach einer standardisierten Methode gezählt. Aktuell beteiligen sich 70 Reviere an der Zählung. Eines davon ist in Krusendorf in der Nähe von Kiel. Der Leiter des Hegelehrreviers Christopher von Dollen fährt dazu an mehreren Abenden mit seinem Auszubildenden Louis Zahradnik die Felder in der Umgebung auf einer festgelegten Strecke ab. In der Dunkelheit lassen sich Hasen bei der Nahrungssuche am besten zählen. Mithilfe eines starken Scheinwerfers halten sie Ausschau nach Feldhasen, aber auch anderen Tieren. Ihre Zählfläche ist 88,4 Hektar groß. «Bei uns liegt die Zahl der Hasen konstant zwischen 30 und 45 Hasen. Das ist für uns viel», sagte von Dollen.

Dass die Zahl der Feldhasen zunehme, sei auch die Leistung der Revierinhaber und Jäger, die für gute Lebensräume gesorgt hätten, sagte von Dollen. «Wir betreiben eine intensive Fallenjagd, um Raubtiere, die den Hasen bedrohen, zu fangen. Wir bejagen Krähen, Füchse, Marder und Marderhunde. Auch Waschbären werden immer mehr.» Im vergangenen Jahr habe man rund um Krusendorf 100 Raubtiere gefangen. Aber auch die Witterung spiele eine Rolle. Trockenes Wetter sei gut für die Population, anhaltende Regenfälle lassen die Zahl der Hasen sinken.

Grünstreifenprogramme seien sinnvoll, weil es für Feldhasen dadurch mehr Nahrungsangebote gebe, sagte der Kieler Wissenschaftler Heiko Schmüser. Die sogenannte Hasenapotheke, die Lieblingsnahrung der Feldhasen, umfasst mehrere Dutzend Wildpflanzen wie Baldrian, Löwenzahn oder Wilde Möhre. «Die tatsächliche Umsetzung von vier Prozent Brachfläche für bestimmte landwirtschaftliche Betriebe, die von der EU bereits 2023 beschlossen wurde, wären ein Zugewinn für die Artenvielfalt», erklärte der Deutsche Jagdverband.

© dpa ⁄ Christian Risch
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