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Einladung von Klimaaktivistin: Demonstranten vor Kampnagel

Die Klimaaktivistin Zamzam Ibrahim sollte ein Festival auf Kampnagel eröffnen. Nach der Verlegung ihrer Rede ins Internet demonstrieren Menschen beider Lager vor dem Kulturzentrum.
Demonstranten vor Kulturzentrum
Teilnehmer einer proisraelischen Demonstration stehen vor dem Kulturzentrum Kampnagel. © Carola Große-Wilde/dpa

Nach Kritik an der Einladung einer Klimaaktivistin wegen israelfeindlicher Äußerungen sind am Donnerstagabend vor dem Kulturzentrum Kampnagel proisraelische und propalästinensische Demonstranten aufeinandergetroffen. Rund 70 Menschen beider Lager standen sich gegenüber und skandierten Parolen. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Nach Angaben des Einsatzleiters blieb die Demonstration friedlich.

Die britisch-somalische Klimaaktivistin Zamzam Ibrahim sollte als Keynote-Sprecherin ein dreitägiges Festival zu Klimagerechtigkeit eröffnen. Nach Kritik unter anderem vom Antisemitismusbeauftragten der Stadt Hamburg, Stefan Hensel, hatte Kampnagel entschieden, die Rede ins Internet zu verlegen. Hensel hatte kritisiert, Zamzam Ibrahim mache neben ihrem Engagement für Klimagerechtigkeit vor allem durch ihre antisemitischen Äußerungen von sich reden.

Die Demonstration gegen Antisemitismus hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft Hamburg angemeldet. «Wir demonstrieren heute gegen das Hofieren von ausgewiesenen Antisemiten im Kunstbereich», sagte der Vorsitzende Moritz Golombek. Zamzam Ibrahim sei eine Hamas-Sympathisantin, die bereitwillig dem Auslandssender des iranischen Terrorregimes TVPress Interviews gebe. Auch iranische Aktivistinnen kritisierten diese Tatsache scharf.

Shelly Meyer von der Jüdischen Gemeinde Hamburg, deren Freunde bei der Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober ums Leben kamen, sagte: «Mir fehlen die Worte. Das ist eine Täter-Opfer-Umkehr im Namen der Klimagerechtigkeit.» Sie demonstriere gegen Antisemitismus, «egal aus welchem Lager er kommt», sagte die 28-Jährige.

Die propalästinensische Demonstration wurde laut Polizei unter dem Motto «Stoppt die Hetzkampagnen gegen Propalästinenser» von einer Privatperson angemeldet. Die rund 70 Demonstranten riefen mehrmals «Stop the genocide», «free, free palestine» und «No climate justice on occupied land». Auf Plakaten stand «Free Gaza from Wiedergutmachung» und «Zionismus ist rechts».

Nach Kritik an der Einladung von Zamzam Ibrahim hatte Kampnagel entschieden, die Rede ins Internet zu verlegen. «In der Tat sind von der Speakerin Äußerungen bekannt geworden, die auch wir so nicht teilen können. Unsere Versicherung dafür Sorge zu tragen, dass es im Rahmen des Klimaschwerpunktes zu keiner antisemitischen Äußerung kommen wird, konnte die Sorge Einzelner nicht ausräumen», heißt es in einer Stellungnahme, die Kampnagel am Mittwochabend veröffentlichte.

Oberste Priorität aller Veranstaltungen habe immer die Sicherheit aller Anwesenden. «Der Schutz vor Antisemitismus, Rassismus und weiteren Diskriminierungsformen, auch die Rücksichtnahme auf Traumata, sind für uns neben der Gewährleistung physischer Unversehrtheit essenziell für die Schaffung eines sicheren Umfeldes. Eine gründliche Abwägung hat ergeben, dass wir diesen diversen Sicherheitsansprüchen, trotz eines ausgearbeiteten Schutz- und Awarenesskonzeptes, unter den aktuellen Umständen für die geplante Veranstaltung nicht mehr gerecht werden können.»

© dpa ⁄ Sönke Möhl, dpa
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