Die Initiative «Schule satt!» wird von zahlreichen Vereinen, Sozialverbänden und Gewerkschaften unterstützt, darunter vom DGB und der IG Metall, dem Paritätischen Landesverband Brandenburg e.V. und dem Frauenpolitischen Rat. Landesweit sollen Unterschriften für die Forderung nach einem kostenlosen Mittagessen für alle Schulkinder der Jahrgangsstufen 1 bis 6 gesammelt werden.
Alleinerziehende seien aufgrund struktureller Benachteiligungen die von Armut am stärksten betroffene Familienform, erklärte Birgit Uhlworm vom Verein Shia. Ein kostenfreies Mittagessen gewährleiste gleichberechtigte Teilhabe der Kinder Alleinerziehender. Laut Verein ist in Brandenburg jede 4. Familie eine «Einelternfamilie».
Jane Baneth vom Paritätischen Landesverband Brandenburg sieht die Gesellschaft in der Verantwortung, sicherzustellen, dass alle Kinder die gleichen Startchancen haben - unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Gut genährte Schülerinnen und Schüler seien besser in der Lage, Bildungsangebote optimal zu nutzen, was wiederum ihre Chancen auf einen gerechten Bildungsweg steigere, sagte Baneth.
In einem Antrag für die Plenarsitzung des Landtags hatte die Linke die Landesregierung aufgefordert, bis Ende kommenden Jahres die Kosten für kostenfreies Mittagessen in Schulen und Kitas zu übernehmen. Die Kosten für 200.000 Kita-Kinder und 300.000 Schülerinnen und Schüler von schätzungsweise 120 Millionen Euro sollten aus dem 2 Milliarden Euro schweren Brandenburg-Paket finanziert werden, hatte Walter gefordert, der auch Linke-Fraktionschef ist. Der Landtag hatte das mit den Stimmen der Regierungskoalition aus SPD, CDU und Grünen abgelehnt.