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Keine Entspannung: Tausende Lehrkräfte gehen in Pension

Wenn das neue Schuljahr beginnt, fehlen an Berlins Schulen regelmäßig Lehrkräfte. Das wird diesmal nicht anders sein. Und es könnte in Zukunft noch schlimmer kommen.
Lehrer
Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Bei der Lehrerversorgung ist an Berlins Schulen keine nachhaltige Entspannung absehbar. Der Bestand an Lehrkräften sinkt trotz kontinuierlicher Neueinstellungen, die Zahl der Schülerinnen und Schüler nimmt dagegen zu, wie Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Dienstag nach der Senatssitzung erläuterte. Dort hatte sie zuvor den Jahresbericht zur Entwicklung der Schülerzahlen und zum Lehrkräftebedarf vorgestellt. Nicht zuletzt die hohe Zahl an Pensionierungen verschärft das Problem. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» über das Thema berichtet.

Schülerzahl steigt kräftig weiter

Der Handlungsbedarf ist aus Sicht der Bildungssenatorin offensichtlich: Nach den Daten aus dem von ihr vorgelegten Bericht besuchen im laufenden Schuljahr 2023/2024 insgesamt gut 355.000 Schülerinnen und Schüler die öffentlichen allgemeinbildenden Schulen. Laut der Prognose wird diese Zahl in den nächsten zehn Jahren weiter auf rund 372.200 im Schuljahr 2032/2033 steigen. Das ist ein Plus von 17.000 Schülerinnen und Schülern, etwa fünf Prozent über alle Jahrgangsstufen hinweg.

Gleichzeitig sinke der Bestand an Lehrkräften aufgrund von Pensionierungen und sonstigen Abgängen um rund 1600 jährlich, sagte Günther-Wünsch. In den kommenden Jahren ist nach Einschätzung der Bildungsverwaltung deshalb weiterhin eine Lehrkräftelücke zu erwarten.

Zum neuen Schuljahr fehlen 700 Lehrkräfte

Das ist auch für das kommende Schuljahr so: Nach den vorliegenden Daten mit Stand Ende Mai sei von 695 fehlenden Lehrkräften an Berliner Schulen auszugehen, sagte Günther-Wünsch. Allerdings seien es im vergangenen Jahr mit etwa 1500 deutlich mehr gewesen.

«Wir haben noch ein Zeitfenster zur Einstellung bis Ende des Schuljahres», sagte die CDU-Politikerin. In der Regel werde diese Zahl bis dahin noch nach unten korrigiert. Auszuschließen sei aber auch nicht, dass sie noch steigen könnte, etwa wenn Lehrkräfte, die zugesagt hatten, eine Stelle anzutreten, doch noch abspringen.

Die Senatorin will Gespräche mit den Praktikern führen

Günther-Wünsch kündigte an, mit Schulaufsichten und Schulleiterverbänden in den kommenden Monaten darüber sprechen zu wollen, wie sich die begrenzte Ressource Personal da einsetzen lasse, wo sie gebraucht werde. Für den Kernunterricht - also die Fächer, die durch die sogenannte Stundentafel und das Einhalten der Rahmenlehrpläne vorgegeben sind - sind nach Angaben der Bildungsverwaltung rund 18.000 Lehrerstellen nötig.

Hinzu kommen aber weitere Angebote wie Förder- und Teilungsunterricht, so dass der Bedarf im laufenden Schuljahr bei insgesamt gut 32 000 Stellen liegt. Genau hier sieht Günther-Wünsch Gesprächsbedarf. Bisher würden die Stellen nach dem Gießkannenprinzip verteilt.

Künftig sollen die unterschiedlichen Bedingungen an den rund 800 öffentlichen Schulen in Berlin stärker berücksichtigt werden, kündigte Günther-Wünsch an. Das heißt, manche Schulen müssen dann unter Umständen auf Stellen verzichten. «Es wird Entscheidungen zu treffen geben, die nicht alle draußen in der Praxis zufriedenstellen.»

Lehrerberuf soll attraktiver werden

Gleichzeitig gehe es darum, den Lehrerberuf attraktiver zu machen, sagte die Senatorin. «Die Verbeamtung treiben wir intensiv voran.» Das Ziel sei, die Kolleginnen und Kollegen in Berlin zu halten. Eine weitere Möglichkeit sei, den Einsatz von sogenannten Ein-Fach-Lehrkräften zu ermöglichen - also solchen, die anders als bei der klassischen Lehrerausbildung nur ein einzelnes Fach unterrichten.

«Wir sind dazu im Austausch mit der Wissenschaftsverwaltung», sagte Günther-Wünsch. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr zu Ergebnissen kommen.» Ob solche Maßnahmen ausreichen, wird sich zeigen.

© dpa
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