Jonathan Berlin ist während der Wochen des Drehs zu Recherchen für eine Kurz-Doku im Kajak an Gletschern entlang gepaddelt, wie er berichtete. «Da konnte man permanent das Eis brechen hören. Wenn man das sieht und hört, ist es schwer zu begreifen, wie wir so fahrlässig all das aufs Spiel setzen, das uns doch eigentlich schützt.» Das Erste zeigt «Die Saat» am Samstag (20.15 Uhr, vier Folgen) und am Sonntag (ab 21.45 Uhr, zwei Folgen) sowie in der ARD-Mediathek.
Die Miniserie greift den Einfluss der internationalen Saatgut-Konzerne auf - Jonathan Berlin findet das Thema sehr dringlich. «Ich hatte vor Drehbeginn dazu recherchiert - außerdem bin ich viel in klimaaktivistischen Kreisen unterwegs, wo das Thema von Ernährung und Ressourcen natürlich omnipräsent ist», sagte er. «Ich denke, die Übermacht der wenigen Konzerne im globalen Getreidehandel sind ein enorm gutes Beispiel dafür, wie gefährlich es ist, wenn wirtschaftliche Interessen das politische Geschehen dominieren.»
Berlin betonte: «Während die Klimakrise so rasant voranschreitet und im gleichen Zug diese Unternehmen ihren Profit massiv steigern, wird die Nahrungsmittelversorgung im globalen Süden immer dramatischer. Die Klimakrise und damit auch Ernährungskrise ist also immer eine soziale Frage: Je weiter wir uns vom 1,5-Grad-Ziel weg bewegen, umso mehr wird sich auch der Kampf um Lebensmittel und Saatgut zuspitzen.»