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Basic oder Statement-Stück: Das Comeback des Cardigans

Man kennt ihn, hat ihn, aber wann haben Sie ihn zum letzten Mal getragen? Wer den Cardigan in die hinterste Schrankecke verbannt hat, kann ihn jetzt getrost hervorholen - und ganz neu kombinieren.
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Es gibt Kleidungsstücke, die sich in nahezu jedem Kleiderschrank wiederfinden - unabhängig vom Stil und Geschmack der Trägerinnen und Träger. Neben schlichten T-Shirts, Jeans und Sneakers dürfte dazu auch er zählen: der Cardigan.

Doch ob das Strick-Stück in den letzten Jahren besonders häufig aus dem Schrank geholt wurde? Fraglich. Schließlich galt der Cardigan lange als ein wenig eingestaubt. 

Damit dürfte es allerdings spätestens in diesem Herbst und Winter vorbei sein. In den Herbst-/Winter-Kollektionen zahlreicher Designerinnen und Designer ist der Cardigan äußerst präsent, etliche von ihnen haben Models in den Strickjacken über die Laufstege in Mailand, Paris oder London geschickt, manche gleich mit zweien übereinander, Chanel etwa - in hellblau-braun gestreift und braun-hellblau gestreift. Jil Sander setzte hingegen auf dezentes Zopfmuster. Und Ralph Lauren auf lange Exemplare, zum Teil mit extragroßem V-Ausschnitt oder auffälligem Muster. 

Cardigans in allen möglichen Varianten also. «Es gibt den Cardigan zurzeit in kurz, lang, Oversize, im Patchwork-Look, Fein- oder Grobstrick, als Basic- oder Statement-Piece», sagt Caroline Fischer, Stylecoach aus Nürnberg. Doch warum kommt dieses Comeback jetzt? 

Nina Hein, Professorin für Fashion Management an der Mediadesign Hochschule in Berlin, hat eine Erklärung: «Ich denke, es gibt eine Sehnsucht nach dem Altmodischen, die aus einer Gegenwarts- und Zukunftsangst entspringt», sagt sie. «Außerdem ist es eine eigene Interpretation des Vintage-Trends, der aus meiner Sicht anhält.» 

Unverzichtbar für den Lagenlook

Geschichte, die hat der Cardigan jedenfalls. Sein Name soll auf James Thomas Brudenell, den 7. Earl of Cardigan, zurückgehen, der im 19. Jahrhundert General im Krimkrieg war. Mit dem Cardigan beziehungsweise der Strickjacke ging er die damaligen Kälteprobleme der britischen Armee an.

Seinen rein praktischen Charakter hat das wärmende Kleidungsstück zwar verloren. Für kleidungstechnisch komplizierte Wetterbedingungen eignet sich der Cardigan aber immer noch hervorragend. Leichte Modelle passen etwa zu ersten kühleren Abenden, die längst nicht frisch genug für richtige Jacken sind. Grobstrick kann in der Übergangszeit auch tagsüber die Jacke ersetzen - und an kalten Wintertagen halten dicke Cardigans warm unter der noch dickeren Jacke. 

Für den Lagenlook ist der Cardigan ohnehin gut geeignet. Wie das aussehen kann, zeigte etwa Max Mara in Mailand - mit einem langen, braun-schwarzen Modell, das - eher ungewöhnlich kombiniert - über einem schwarzen Zweireiher und schwarzen Rolli getragen wurde. 

Cardigan mit Tüllrock kombinieren

Überhaupt: Die Stylingoptionen für Cardigans sind in Bewegung. «Früher war ein Cardigan-Outfit viel braver und klassischer», sagt Caroline Fischer. «Heute gibt es kreative Details wie Ballonärmel und Oversize-Schnitte.» Das klassische Ton-in-Ton Twin-Set? Kann man tragen, muss man aber nicht. «Heute trägt man Cardigans gerne ohne etwas drunter, als Pulli-Ersatz zur Jeans oder, wenn es außergewöhnlicher sein darf, auch mal zum Tüllrock», sagt Caroline Fischer. 

Und es gibt noch mehr Optionen: Die angesagten Long-Cardigans können beispielsweise mit einem Gürtel getragen werden, um die Taille zu betonen. Elisabetta Franchi kombinierte in Mailand eine lange Variante zum transparenten Kleid, bei Iceberg oder No.21 wurde der Cardigan gleich selbst als Minikleid über den Laufsteg getragen - oder in Knallrot zum zarten, knielangen Kleid. Bei Anna Sui gab es wilden Mustermix zu sehen, bei Tod’s Grau-in-Grau-Strickkombinationen zu glänzenden hohen Stiefeln. Und Gucci kombinierte aufgeknöpfte Strickjacken zu Shorts und Overknees. 

No-Gos? Die gibt es beim Cardigan-Trend eigentlich nicht. «Authentizität und Originalität zählen heute viel mehr als irgendwelche Mode-Regeln», sagt Caroline Fischer. Und beim Cardigan kann man sich eben richtig austoben. 

Von weiten Schnitten in gedeckten Farben, bis zu kurzen, figurnahen Schnitten in frischen Bonbon-Tönen: Der Trend ist facettenreich. Er fügt sich ein in den sogenannten Eclectic-Grandpa-Trend, bei dem Looks gewollt so aussehen, als hätte man sich im Kleiderschrank von Großvätern bedient - und dort weite Hemden, Cordhosen, Strickjacken oder Pullunder gefunden. Der Cardigan kann aber auch eleganter getragen werden, etwa zum besagten Tüllrock. Oder eben - kurz und knapp - zu Shorts.

© dpa ⁄ Annalena Graudenz, dpa
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