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«Lehrbua» genießt: Paschke und Co. verzweifeln an Österreich

Dank Gelb-Träger Paschke betreibt Deutschland beim Tournee-Auftakt Schadensbegrenzung. An den Österreichern geht derzeit kein Weg vorbei.
73. Vierschanzentournee - Oberstdorf
73. Vierschanzentournee - Oberstdorf
73. Vierschanzentournee - Oberstdorf

Auf der 120 Kilometer langen Autofahrt durch das Winter-Wunderland der Alpen hatten Pius Paschke und Co. massig Zeit zum Nachdenken. Nach dem stimmungsvollen Auftakt bei der Vierschanzentournee herrschte bei Deutschlands Skispringern vor allem ein Gefühl vor: Erleichterung. Erleichterung, dass die überlegenen Österreicher um Tagessieger Stefan Kraft nicht schon in Oberstdorf alle Hoffnungen auf den ersten deutschen Gesamtsieg seit 23 Jahren komplett erstickt haben.

«Das wäre noch viel schlimmer»

«Wir sind froh, dass wir überhaupt einen haben. Es gibt ein paar andere Nationen, die haben überhaupt keinen. Das wäre noch viel schlimmer», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher mit Blick auf den Tagesvierten Paschke. Dass er in Karl Geiger und Andreas Wellinger zwei seiner drei Topspringer schon auf der ersten Station als Gesamtsieg-Anwärter verlor, schien der Chefcoach gelassen hinzunehmen. 

«Man kann die Tournee hier nicht gewinnen, man kann sie nur verlieren. Wir haben sie noch nicht verloren», sagte Horngacher. Es klang angesichts der Dominanz der Österreicher eher wie eine Durchhalteparole. Paschke liegt bereits 13,8 Zähler hinter Kraft, das sind knapp acht Meter. «Gut zu wissen», stellte er nüchtern fest.

Österreicher brauchen keine Ruhe

Mit Blick auf das traditionelle Neujahrsspringen (14.00 Uhr/ARD und Eurosport) in Garmisch-Partenkirchen zeigten sich Paschke und Horngacher voller Zuversicht. «Wir sind auf Angriffsposition. Wir haben alle Möglichkeiten», sagte der Bundestrainer. Die Rolle des Gejagten gehört vorerst der Vergangenheit an. Paschke ist nun der Jäger.

Den Ruhetag genoss der 34 Jahre alte Bayer nach turbulenten Wochen ohne großen medialen Rummel. Neben der Anreise nach Garmisch stand ein Krafttraining auf dem Programm. Interviewtermine waren nicht angesetzt. Die Medien seien für Montag «mal ausgeladen», sagte Horngacher.

Bier veredelt Widhölzls Tag

Diese Ruhe brauchen die Österreicher nicht. Sieger Kraft und die ebenfalls überragenden Jan Hörl und Daniel Tschofenig plauderten schon um die Mittagszeit wieder in Garmisch. Nationaltrainer Andreas Widhölzl sagte dazu: «Ich finde, das gehört einfach dazu. Es ist keine Bürde. Wenn man erfolgreich ist, ist mehr Andrang da. Wenn man das nicht haben will, darf man nicht so erfolgreich sein.»

Der Ex-Skispringer war in Oberstdorf ein gefragter Mann. Genüsslich gönnte sich Widhölzl im hell ausgeleuchteten Presseraum ein Bier. Das kühle Getränk habe ihm den Tag gerettet, betonte Widhölzl - und das rund eine Stunde nach der Machtdemonstration seiner Skispringer. Kraft und Co. wollen nach zehn Jahren Flaute endlich wieder den Gesamtsieg für die Alpenrepublik schaffen.

Horngacher zieht den Hut

Auf der Schanze scheint Österreich derzeit auch kaum aufzuhalten zu sein. «Da kann man schon mal den Hut ziehen. Wenn du die ersten drei Plätze belegst bei der Vierschanzentournee: Das ist schon sehr, sehr gut», lobte Horngacher. Zuvor hatte der 55-Jährige - selbst Österreicher - im Auslauf der ausverkauften Arena im Allgäu tatsächlich seine Mütze gezogen. In der Hoffnung, «seine» Hymne bei dieser Tournee nicht auch an den drei anderen Stationen hören zu müssen.

Horngacher und Widhölzl waren einst Teamkollegen und prägten gemeinsam erfolgreiche Zeiten der ÖSV-Adler. Widhölzl erzählte, wie er damals «der Lehrbua» des sieben Jahre älteren Horngacher gewesen sei. 

Der Tournee-Sieger von 2000 hat sich längst emanzipiert und leitet die derzeit prägende Skisprung-Nation als Trainer an. Florian Liegl als sportlicher Leiter setzte spontan zu einer Lobeshymne auf Widhölzl an und pries ihn als «Heiland». Ein paar Minuten später schlenderte der «Heiland» mit einem Sixpack Bier unter dem Arm zufrieden in die Allgäuer Nacht.

© dpa ⁄ Patrick Reichardt und Thomas Eßer, dpa
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