Im April lief The Pope’s Exorcist in den deutschen Kinos an. Jetzt kommt der Horrorfilm auch zu Netflix und entführt Dich in die geheime Welt des Vatikans. The Pope’s Exorcist basiert größtenteils auf den Memoiren von Gabriele Amorth, der für eine lange Zeit der oberste Exorzist des Vatikans war. Damit basiert der Film zumindest im Kern auf einer wahren Geschichte.
Allerdings sei angemerkt, dass Regisseur Julius Avery („Samaritan”) die Ereignisse stark fiktionalisiert und dramatisiert, um Horrorszenen einen Platz zu geben. Wie nah der Film den realen Begebenheiten und dem echten Gabriele Amorth kommt, erfährst Du hier.
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The Pope’s Exorcist: Wer war Gabriele Amorth wirklich?
Was haben Adolf Hitler, Josef Stalin, Harry Potter und Yoga gemeinsam? Für Gabriele Amorth liegt die Antwort auf der Hand: Sie alle sind Produkte des Teufels. Hitler und Stalin seien vom Satan besessen gewesen. Harry Potter-Romane, Yoga und Homosexualität hielt der Italiener für Teufelszeug.
Doch wie kam der 1925 in Modena geborene Amorth zu diesen Ansichten? Die Antwort findet sich in seinem Lebenslauf. Seine Familie ist streng katholisch und erzieht ihn und seine vier Brüder strikt nach den Werten des Christentums. Im Alter von 18 Jahren schließt sich Amorth unter dem Spitznamen „Alberto” den italienischen Partisanen im Kampf gegen die Faschisten an.
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Für seinen Einsatz wird er nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet. Nach seinem Jurastudium tritt er der Gesellschaft des Heiligen Paulus bei und wird wenige Jahre später zum Priester geweiht. Er wird also von frühester Kindheit an von konservativen religiösen Weltanschauungen geprägt, während seine Erfahrungen im Krieg ihr übriges tun, um sein Weltbild zu prägen.
Der Aufstieg zum obersten Exorzisten des Vatikans
Dabei hat Amorth auch Verbindungen in die Politik. Bei den jungen Christdemokraten, einer italienischen Partei, ist er Stellvertreter von Giulio Andreotti, der zwischen 1972 und 1992 drei Amtsperioden lang Ministerpräsident und damit Regierungschef Italiens ist.
Zu seinem Glauben an Gott gehört auch der Glaube an den Teufel. Amorth beruft sich auf ein Zitat von Papst Johannes Paul II.: „Wer nicht an den Teufel glaubt, glaubt nicht an das Evangelium”. Amorth geht bei Pater Candido Amantini, der von 1961 bis 1992 Exorzist der Diözese Rom war, in die Lehre und widmet sich mit großer Hingabe dem Exorzismus. 1986 wird er zum Chef-Exorzisten des Vatikans ernannt und gründet 1990 die Internationale Exorzistenvereinigung AIE.
2016 stirbt Amorth im Alter von 91 Jahren in Rom an den Folgen eines Lungenleidens. „Nun ruht er von seinen vielen Schlachten mit dem Teufel“, lautet der Kommentar eines spanischen Theologen. Unterschiedlichen Quellen zufolge soll Amorth während seiner Amtszeit zwischen 50.000 und 160.000 Exorzismen durchgeführt haben. Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie je nach Definition des Exorzismus variieren.
So spricht Amorth selbst von rund 100 Exorzismen, bei denen eine „vollkommene” Besessenheit vorlag. Manchmal definiert er auch jedes Gebet, das er im Rahmen eines kleinen Exorzismus sprach, als einen einzigen Exorzismus. So sollen bei manchen Exorzismen Hunderte von Gebeten notwendig gewesen sein. Das erklärt die hohe Zahl.
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The Pope’s Exorcist: Waren die Fälle wirklich real?
Die im Film gezeigten Exorzismen stammen zum Teil aus dem zugrunde liegenden Buch. Zu Beginn wird Amorth in das kleine italienische Dorf Tropea gerufen, um einem angeblich Besessenen zu helfen. Der Exorzist vermutet jedoch, dass der Mann nicht wirklich besessen ist, sondern unter einer psychischen Störung leidet. Also täuscht er einen Exorzismus vor und lässt den vermeintlichen Dämon in ein Schwein fahren, das er auf der Stelle erschießt.
Und schon ist der Mann geheilt. Damit hat Amorth bewiesen, dass seine Besessenheit in Wirklichkeit „nur” eine psychische Störung war. Diese Ereignisse werden auch im Buch beschrieben und beziehen sich auf einen Mann namens Roberto.
Während seiner gesamten Tätigkeit als Exorzist betonte Amorth immer wieder, dass die allermeisten Exorzismen nicht auf eine echte Besessenheit, sondern auf psychische Probleme der Betroffenen zurückzuführen seien. Der Film macht dies gleich in der ersten Exorzismus-Szene deutlich. Ein Zitat des echten Exorzisten fasst seine Einstellung klar zusammen:
„Ich sage allen, sie sollen zuerst die Ärzte und Psychologen um Rat fragen. Denn in den allermeisten Fällen gibt es psychische oder physische Ursachen, natürliche Ursachen wie Schizophrenie, Hysterie […] Der Psychiater sagt, ob es sich um Symptome einer psychischen Krankheit handelt.“
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Wie sind Gabriele Amorth und Emanuele Orlandi verbunden?
The Pope’s Exorcist fiktionalisiert die Lebensgeschichte von Gabriele Amorth größtenteils. Es gibt aber auch Anspielungen auf reale Personen im Film. So führt Russell Crowe als Amorth einen Exorzismus an einem Mädchen namens Rosaria durch und erwähnt, dass sie Gerüchten zufolge im Vatikan sexuell missbraucht wurde.
Hier bezieht sich der Film eindeutig auf die wahre Geschichte des Verschwindens von Emanuela Orlandi. Die damals 15-Jährige kehrte im Juni 1983 nicht vom Musikunterricht zurück und gilt seitdem als vermisst. Der Fall gilt bis heute als eines der größten Rätsel Italiens und gibt Anlass zu zahlreichen Spekulationen, an denen sich auch Amorth beteiligte. Die Dokumentation „Vatican Girl: The Disappearance of Emanuela Orlandi” auf Netflix beleuchtet die Hintergründe näher.
Im Jahr 2012 behauptete Amorth, eine Gruppe, bestehend aus Mitarbeitern der vatikanischen Polizei und ausländischen Diplomaten, habe Emanuela Orlando entführt, sexuell ausgebeutet und anschließend ermordet. Beweise legte er nicht vor. Diese Thematik greift The Pope’s Exorcist somit auf.
Wer ist der Dämon Asmodäus?
Im Laufe des Films entpuppt sich der Dämon Asmodäus als der größte Widersacher der katholischen Kirche und Amorth. Diese Figur entspringt zwar nicht direkt der realen Welt, hat ihren Ursprung aber in der hebräischen Mythologie.
Im Laufe der Zeit wurden ihm verschiedene Fähigkeiten zugeschrieben. Asmodäus galt als einer der acht Unterfürsten der Hölle, er konnte seine Beschwörer:innen in allen Handwerken unterweisen und auf alle Fragen wahre und vollständige Antworten geben. Sogar Goethe erwähnt ihn in Faust. Dort sagt Megära:
„Und führe her Asmodi, den Getreuen, zu rechter Zeit Unseliges auszustreuen, verderbe so das Menschenvolk in Paaren.”
Heute wird Asmodäus oft als Synonym für den Teufel verwendet. Er hatte Auftritte in bekannten TV-Produktionen wie „Supernatural” und „Paranormal Activity 7: Next of Kin” sowie im Videospiel „Diablo 3” als Endgegner Azmodan.
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