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Starbesetzte Sci-Fi-Saga geht weiter: «Dune: Part Two»

Die Geschichte des Wüstenplaneten wird weitererzählt. An dem Sci-Fi-Epos «Dune: Part Two» waren erneut zwei deutsche Oscar-Gewinner beteiligt. Regisseur Denis Villeneuve träumt von einem dritten Film.

Das Science-Fiction-Epos «Dune» begeisterte vor zweieinhalb Jahren Kritiker und Zuschauer. Der bildgewaltige Film von Regisseur Denis Villeneuve war ein großer Erfolg an den Kinokassen. Laut dem Branchenportal «Box Office Mojo» spielte «Dune», der mit einem Budget von rund 150 Millionen Euro gedreht wurde, weltweit mehr als 400 Millionen Euro ein. Damit war die Fortsetzung gesichert. Filmemacher Villeneuve («Blade Runner 2049») hatte seine Adaption des 1965 veröffentlichten Romans von Frank Herbert von Anfang an als Zweiteiler angelegt und darf die komplexe Geschichte des Wüstenplaneten Arrakis glücklicherweise weitererzählen.

«Ich habe Arrakis nie verlassen», sagte Villeneuve kurz vor der Premiere in London bei einer Pressekonferenz. «Als der erste Teil abgedreht war, sind wir sofort in die Vorproduktion gegangen.» Der Regisseur betonte, dass es sich nicht um ein Sequel, also um einen eigenständigen Folgefilm handele, sondern um den zweiten Teil eines Gesamtwerks. «Den wollten wir der Welt so schnell wie möglich präsentieren.» Wegen des Streiks der Schauspieler und Drehbuchautoren in Hollywood wurde der Kinostart letztlich um mehrere Monate verschoben.

Entsprechend setzt «Dune: Part Two» genau dort an, wo der erste Teil endete. Die Harkonnen haben durch ihren hinterhältigen Angriff das Haus Atreides fast vollkommen ausgelöscht und die Kontrolle über den Planeten Arrakis und das begehrte Spice übernommen. Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter Lady Jessica (stark: Rebecca Ferguson) sind in die Wüste geflohen, wo sie sich den Fremen um Stilgar (Javier Bardem) und Chani (Zendaya), dem Mädchen aus Pauls Visionen, angeschlossen haben.

Die Angriffe der Harkonnen, die nicht wissen, wo sich das Wüstenvolk versteckt hält, kommen immer näher. Zunächst gelingt es Paul und seinen neuen Verbündeten sie abzuwehren. Baron Harkonnen (Stellan Skarsgård) schickt seinen soziopathischen Neffen Feyd-Rautha (Austin Butler) nach Arrakis, um den Kampf zu gewinnen. Auch der Imperator (Christopher Walken) verfolgt noch einen skrupellosen Plan.

Paul ist hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zu den Fremen und seinen Gefühlen für Chani einerseits und der angeblichen Bestimmung andererseits. Viele Fremen halten ihn für den Messias aus einer anderen Welt, der Arrakis befreien und das Wasser auf den Wüstenplaneten bringen wird. Paul lehnt das anfangs ab und gibt der mächtigen Bene-Gesserit-Schwesternschaft, zu denen auch seine Mutter zählt, die Schuld daran. Doch in seinen Visionen sieht er einen heiligen Krieg voraus, in dem er der Anführer der Fremen sein wird.

«In diesem Film sehen wir, wie Paul Atreides zu dem Mann aus der Prophezeiung wird», sagte Chalamet in London über die Entwicklung seiner Rolle, «indem er seine Angst vor der Liebe überwindet, seine Furcht davor, wo sein Platz bei den Fremen ist».  Die Entwicklung ist nicht nur positiv, denn - getrieben von Wut und Rachegelüsten - wird Paul nicht nur mächtiger, sondern auch aggressiver. Schon Autor Frank Herbert wollte ihn nicht als Helden verstanden wissen.

Mit Austin Butler als blutrünstigem, Schmerz liebendem Soziopathen Feyd-Rautha bekommt Paul in «Dune: Part Two» einen starken Antagonisten. In David Lynchs allzu komprimierter «Dune»-Verfilmung von 1984 spielte Popstar Sting die Rolle des Feyd-Rautha wunderbar diabolisch. Der charismatische Butler verleiht dem Harkonnen jetzt eine geradezu Furcht einflößende, grausame Aura.

Die Besetzung der zahlreichen interessanten Charaktere ist hochkarätig. Neu dabei sind im zweiten Teil neben Butler und Christopher Walken diverse Topstars, darunter Florence Pugh als Prinzessin Irulan, Léa Seydoux als Lady Margot Fenring und Anya Taylor-Joy in einer kleinen Rolle, die hier nicht verraten wird.

Ein Star des Films hinter den Kulissen ist wieder Hans Zimmer. Sein Soundtrack zum ersten Teil brachte dem deutschen Erfolgskomponisten unter anderem seinen zweiten Oscar und einen Golden Globe ein. Für den 66-Jährigen, der Herberts Roman nach eigener Aussage als Teenager verschlungen hat, ist «Dune» eine Herzensangelegenheit. Einen Vorgeschmack auf die Musik in «Dune: Part Two» gab er bereits im vergangenen Jahr bei seinen Livekonzerten in Deutschland.

«Als wir den ersten Film fertig hatten, habe ich einfach immer weitergeschrieben», erzählte Zimmer der Deutschen Presse-Agentur in London, «obwohl wir noch nicht das grüne Licht hatten, dass wir den zweiten Teil machen durften». Erneut hat der gefragte Hollywood-Komponist («James Bond - Keine Zeit zu sterben», «Top Gun: Maverick») eine überwältigende, atmosphärische und dramatische Klangkulisse geschaffen, die jede Szene aufwertet und selbst ohne die imposanten Bilder großes Kino ist.

Apropos Bilder, «Dune: Part Two» ist ein Fest für die Augen, das man am besten auf der größtmöglichen Kinoleinwand genießt. In ruhigen Momenten ist der Film wie ein faszinierendes Gemälde, das man einfach auf sich wirken lässt. In den Actionszenen - seien es exzessive Weltraum- und Wüstenschlachten oder der Ritt auf dem Sandwurm - bietet er großes Spektakel. Gedreht wurde in der jordanischen Wüste und in Abu Dhabi. Für die visuellen Effekte zeichnet das Team um den deutschen Spezialeffekt-Künstler Gerd Nefzer verantwortlich, das für die Arbeit an «Dune» den Oscar und einige andere Preise erhielt.

Wenn es an «Dune: Part Two» etwas zu kritisieren gibt, dann vielleicht, dass es im letzten Drittel plötzlich etwas zu schnell geht. Das Epos ist trotz seiner 166 Minuten Laufzeit äußerst kurzweilig, deshalb hätte der Showdown ruhig etwas großzügiger ausfallen dürfen. Insgesamt steht die zweite Hälfte von Villeneuves Werk der ersten jedoch in nichts nach. Auch «Dune: Part Two» überzeugt als imposantes, mitreißendes Science-Fiction-Spektakel.

Auserzählt ist die Geschichte damit übrigens nicht. Sechs Bücher umfassen Frank Herberts «Dune Chronicles». Denis Villeneuve deutete bereits an, dass er gern auch den zweiten Roman «Dune Messiah» von 1969 verfilmen würde. «Es gibt schon ein paar Worte auf Papier», verriet der Regisseur dem britischen Filmmagazin «Empire». «Wenn es mir gelingt, eine Trilogie zu machen, wäre das ein Traum.»

© dpa ⁄ Philip Dethlefs, dpa
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