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Homicide: Los Angeles – die wahren Geschichten hinter der Netflix-Doku

In einer neuen True-Crime-Doku zeigt Netflix L.A. von seiner dunkelsten Seite. Wir erzählen Dir die wahre Geschichte hinter „Homicide: Los Angeles” – und damit rund um Lana Clarkson, Mickey Thompson, Teresa Broudreaux, Gavin Smith und Jana Carpenter-Koklich.
Homicide: Los Angeles – die wahren Geschichten hinter der Netflix-Doku
Homicide: Los Angeles – die wahren Geschichten hinter der Netflix-Doku © picture-alliance/ dpa | epa Gabriel Bouys / Pool

Die Netflix-Serie Homicide: Los Angeles erzählt die wahre Geschichte hinter einigen der blutigsten und verstörendsten Verbrechen, die die „Stadt der Engel” je erlebt hat. Durch Gespräche mit Beteiligten zeichnet Netflix die Taten nach und macht ihre Auswirkungen auf die Menschen der Stadt deutlich. Die fünfteilige Doku widmet sich dabei pro Episode jeweils einem Fall. Hier findest Du alles zu den jeweiligen Hintergründen.

Homicide: Los Angeles – der Mord an Lana Clarkson

Direkt die erste Folge der Serie beleuchtet die Hintergründe eines der größten Skandale der Stadt und der gesamten Musikindustrie. Die wahre Geschichte von Phil Spector, die in Homicide: Los Angeles nacherzählt wird, machte nämlich weltweit Schlagzeilen. 

Spector war einer der erfolgreichsten Musikproduzenten der 60er- und 70er-Jahre, der unter anderem für die Righteous Brothers, Ike und Tina Turner, The Ramones und nicht zuletzt die Beatles produzierte und dabei das Sounddesign im Studio revolutioniert hatte.

Am 3. Februar 2003 wurde die Polizei dann zu seinem Anwesen in Alhambra gerufen. Dort fand sie die Leiche der 40-jährigen Schauspielerin Lana Clarkson, die durch einen Schuss in den Mund getötet worden war. 

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Zwar sprach Phil Spector von einem „versehentlichen Selbstmord”. Ein Chauffeur, der den Schuss gehört hatte, zitierte ihn aber mit den Worten „I think I just shot her”. Spector wurde daraufhin festgenommen und nach einem gescheiterten Prozess in einer Folgeverhandlung schuldig gesprochen. Nachdem fünf Frauen ausgesagt hatten, dass er sie mit einer Waffe bedroht habe, wurde das Strafmaß auf 19 Jahre wegen Totschlags festgelegt. 2021 starb der ehemalige Musikproduzent an den Folgen einer Covid-Erkrankung. 

Die wahre Geschichte hinter dem Fall Mickey Thompson

In der zweiten Episode steht ein prominentes Mordopfer im Fokus. Am 16. März 1988 wurden der ehemalige Rennfahrer Mickey Thompson und seine Frau Trudy in der Einfahrt zu ihrem Haus in Bradbury erschossen. Zwar gab es Phantombilder der beiden mutmaßlichen Schützen, die mit Fahrrädern zu dem Haus gefahren waren. Doch trotz einer Belohnung von einer Million US-Dollar konnten die Täter bis heute nicht identifiziert werden. 

Da die Mörder die Wertsachen der beiden Opfer nicht angerührt hatten, ging die Polizei schnell von einem anderen Motiv als Raub aus. Schließlich rückte Thompsons früherer Geschäftspartner Michael Goodwin in den Fokus der Ermittler:innen. Dieser schuldete dem ehemaligen Rennfahrer 768.000 Dollar und hatte vor Zeugen angekündigt, Thompson töten zu wollen. 

Der Hauptverdächtige konnte zunächst nicht belangt werden – und flüchtete dann mit seiner Frau aus dem Land. Nach seiner Rückkehr wurde er dann 2001 erstmals und 2004 zum zweiten Mal angeklagt und schließlich 2007 zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Eine fiktionalisierte Version der Geschichte war bereits Inhalt einer Folge von „CSI”. Auf Netflix werden nun die Hintergründe der Ermordung von Trudy und Mickey Thompson in Homicide: Los Angeles rekonstruiert. 

Homicide: Los Angeles – der Cold Case Teresa Broudreaux 

Um einen besonders tragischen Fall geht es auch in der dritten Folge von Homicide: Los Angeles. Teresa Broudreaux war eine schwangere 20-jährige Frau, deren Leiche am Morgen des 4. März 1980 an der Küste von Malaga Cove Beach nahe der Stadt Palos Verdes Estates gefunden wurde. Ein erster Verdächtiger war schnell mit ihrem Ehemann Ronnie Fematt gefunden, mit dem sich die junge Mutter vor ihrem Mord gestritten hatte. Ermittler befragten Fematt zwar, konnten ihm die Tat allerdings nicht nachweisen. 

Der Fall wurde im Laufe der Jahre zu den Akten gelegt und als „Cold Case” klassifiziert. Erst 2013 gelang dann der unerwartete Durchbruch: Spezialist:innen konnten neue DNS isolieren und diese mit ihrer Datenbank abgleichen. Die Suche ergab einen Treffer. Nach weiteren Ermittlungen und Befragungen konnte das LAPD am 28. September 2017 schließlich den 65-jährigen Robert Yniguez verhaften. 

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Dieser war bereits zweimal zuvor wegen Fällen von sexualisierter Gewalt in Gewahrsam genommen und in einem Fall 1982 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden, von denen er acht verbüßte. Nach seiner Entlassung hatte er geheiratet, eine Familie gegründet und jahrelang unbescholten als Bauarbeiter gearbeitet, ehe er nach 37 langen Jahren endlich für die Ermordung von Teresa Broudreaux zur Verantwortung gezogen werden konnte.

2019 verurteilte ihn ein Gericht zu 15 Jahren Haft.  Aktuell ist Robert Yniguez in der Richard J. Donovan Correctional Facility in San Diego inhaftiert. Im Juli 2026 könnte er auf Bewährung entlassen werden.

Der Mord an Gavin Smith 

Gavin Smith war ein ehemaliger Basketballspieler und späterer Fernsehproduzent aus Los Angeles, der am 2. Mai 2012 als vermisst gemeldet wurde. Smith hatte wegen Eheproblemen die Nacht bei einer Freundin verbringen wollen, deren Wohnung aber nachts noch einmal verlassen. Als er am nächsten Morgen seinen Sohn nicht zur Schule abholte, wandte sich seine Familie an die Polizei. 

Zwei Jahre später wurde er schließlich für tot erklärt, bevor Wanderer seine Leiche am 26. Oktober 2014 in Palmdale fanden. Das LACSD leitete eine Mordermittlung ein, die zur Verhaftung des vorbestraften Drogendealers John Lenzie Creech führte. Dessen Frau Chandrika Cade-Creech hatte offenbar seit 2008 eine Affäre mit Smith gehabt und diese nach einer Unterbrechung 2012 wieder aufgenommen. 

Nach dem Fund der Leiche und mit dem Auto des Opfers konnten die Ermittler:innen Creech überführen und anklagen. Das Gericht sah es 2017 als erwiesen an, dass Creech Smith erschlagen und seine Leiche gemeinsam mit dem Bodybuilder Stan McQuay vergraben hatte. Creech wurde wegen Totschlags im Affekt zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. In Homicide: Los Angeles wird die wahre Geschichte nacherzählt. 

Homicide: Los Angeles – die wahre Geschichte von Jana Carpenter-Koklich

Das Opfer der letzten Folge wurde hingegen bis heute nicht gefunden. Jana Carpenter-Koklich, die 41-jährige Tochter des früheren Senators Paul Carpenter, wurde im August 2001 von ihrem Ehemann Bruce als vermisst gemeldet. 

Die Polizei entwickelte schnell Zweifel an den Aussagen des Mannes und fasste ihn als möglichen Verdächtigen ins Auge. Er hatte eine Lebensversicherung auf Jana abgeschlossen, die ihm ihrerseits mit Scheidung gedroht hatte. Ein paar Tage nach ihrem Verschwinden wurde dann ihr Wagen gefunden, in dem die Ermittler:innen große Mengen Blut von der Vermissten sicherstellen konnten. 

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2002 wurde Bruce Koklich wegen Mordes an seiner Frau angeklagt. Nach einem gescheiterten Verfahren wurde er 2004 im zweiten Anlauf zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der ehemalige Immobilienmakler sitzt seitdem wegen Mordes zweiten Grades im Gefängnis. Bis heute hat er nicht verraten, was genau mit seiner Frau passiert ist. 

Übrigens: Bevor Produzent Dick Wolf in Homicide: Los Angeles die wahre Geschichte von Jana Carpenter-Koklich nacherzählte, erfand er mit „Law & Order” eines der bekanntesten Serienuniversen. Wie es bei „Law & Order: Special Victims Unit” in Staffel 24 weitergeht, haben wir Dir bereits an anderer Stelle aufgeschrieben. 

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© Vodafone GmbH ⁄ Constantin Flemming
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