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Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island – Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Über ein Jahrzehnt lang verschwinden junge Frauen auf Long Island – ohne eine Spur des mutmaßlichen Täters. Die neue Netflix-Doku „Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island“ rollt einen der größten Kriminalfälle der USA neu auf. Erfahre hier alles zur wahren Geschichte hinter der Dokumentation.
Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island – Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku
Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island – Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku © Netflix

Inhaltswarnung: Der folgende Text enthält Beschreibungen von Morden und Tatorten sowie von Gewalt und sexueller Gewalt gegen Frauen. Wenn Dich diese Themen belasten, solltest Du besser nicht weiterlesen.

Es ist einer der bekanntesten Kriminalfälle der USA: Über ein Jahrzehnt terrorisiert ein Serienmörder die Region um Long Island, New York. Alles beginnt mit dem Verschwinden der 23-jährigen Shannan Gilbert im Mai 2010. Die Suche nach ihr führt die Ermittler:innen zu einem grausigen Fund: weitere Leichen. 

Die Dokumentation Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island bei Netflix setzt sich mit dem Fall auseinander und zeigt die Hintergründe des mutmaßlichen Täters Rex Heuermann und seiner Mordserie.

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Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island kannst Du übrigens auch ganz bequem mit Deinem Netflix-Account über Vodafone GigaTV inklusive Netflix ansehen. Mehr Infos dazu findest Du hier.

Rex Heuermann: Wer ist der Serienmörder von Long Island?

Rex Heuermann führt bis zu seiner Verhaftung im Juli 2023 ein unauffälliges Leben. Der 61-jährige Architekt leitet ein Büro in Manhattan, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Mit seiner Familie lebt er in einem Bungalow in Massapequa Park auf Long Island. Doch hinter der bürgerlichen Fassade verbirgt sich nach Ansicht der Ermittler:innen ein Serienmörder.

Die Ermittler:innen beschreiben Heuermann als groß, massig und einschüchternd. Seine Vorgehensweise ist methodisch und durchdacht. Er kontaktiert seine Opfer über Escort-Websites und verwendet Prepaid-Handys für die Kommunikation. Die Morde begeht er systematisch während der Abwesenheit seiner Familie.

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Die Verbrechen des Serienmörders von Long Island

Die Mordserie erstreckt sich über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten, beginnend mit dem ersten nachgewiesenen Mord an Sandra Costilla im Jahr 1993. Als man ihre Leiche in einem Waldstück entdeckt, zeigt sich bereits ein Merkmal des Täters. Die Arme des Opfers sind über dem Kopf ausgestreckt, die Beine gespreizt – eine Pose, die sich bei anderen Opfern wiederholt.

Sieben Jahre später verschwindet die 24-jährige Escort-Dame Valerie Mack aus New Jersey spurlos. Ihre sterblichen Überreste werden erst Jahre später identifiziert. Der nächste dokumentierte Mord erfolgt 2003 an Jessica Taylor, deren Leiche der mutmaßliche Täter an verschiedenen Orten verteilt. 

Bild aus der Doku Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island

Die Polizei stößt erst spät auf neue Hinweise, die sie zu Rex Heuermann führen. — Bild: Netflix

Den Höhepunkt bildet die Mordserie der „Gilgo Four“ zwischen 2007 und 2010. In dieser Phase fallen Maureen Brainard-Barnes, Melissa Barthelemy, Megan Waterman und Amber Lynn Costello dem Serienmörder zum Opfer. Nach der Ermordung von Melissa Barthelemy zeigt der mutmaßliche Täter eine besondere Grausamkeit. Er ruft wiederholt ihre erst 15-jährige Schwester an und verhöhnt sie am Telefon.

In seinem Haus finden die Ermittler:innen später ein Word-Dokument mit dem Titel „HK 2002-2004“. Es enthält detaillierte Anleitungen für Morde, inklusive Checklisten für die Zeit vor, während und nach den Taten. Das Dokument, das Heuermann vergeblich zu löschen versuchte, wird von der Staatsanwaltschaft als eine Art „Mordhandbuch“ bezeichnet. Es enthält Anweisungen zur Vorbereitung des Körpers und zum Entfernen von Kopf und Händen.

Die wahre Geschichte hinter den Ermittlungen

Der Durchbruch im Fall erfolgt erst 2022, als der neue Polizeichef Rodney Harrison eine spezielle Task Force einrichtet. Die Ermittler:innen gehen noch einmal alle alten Akten durch und stoßen dabei auf wichtige, bisher übersehene Hinweise. Dave Schaller, der Mitbewohner des Opfers Amber Costello, hatte damals einen Klienten beschrieben und dessen Fahrzeug als Chevrolet Avalanche der ersten Generation identifiziert.

Mit dieser Beschreibung und den alten Handydaten machen die Ermittler:innen eine entscheidende Entdeckung. Die Prepaid-Handys, mit denen die Opfer kontaktiert wurden, waren alle in einem kleinen Gebiet in Massapequa Park aktiv gewesen. Die Ermittler:innen nennen diesen Bereich „die Box“ – er umfasste nur wenige Häuserblocks. In diesem Gebiet lebt Rex Heuermann.

Die Ermittler:innen stellen fest, dass sich sein privates Telefon immer in der Nähe der Prepaid-Handys befand, wenn diese aktiv waren – entweder in Massapequa Park oder in der Nähe seines Architekturbüros in Manhattan. 2023 beobachten sie, wie Heuermann ein Geschäft aufsucht, um eine Zahlung für ein solches Handy zu leisten.

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Der finale Beweis kommt durch DNA-Spuren. Als Heuermann eine Pizza-Schachtel in einen Mülleimer in Manhattan wirft, sichern Ermittler:innen seine DNA aus den Pizzaresten. Diese stimmen mit einem DNA-Profil überein, das an einem männlichen Haar am Körper von Megan Waterman gefunden wurde. Weitere DNA-Spuren, darunter Haare von Heuermanns Familie, wurden an anderen Opfern entdeckt.

Gone Girls: Wer sind die Opfer des Serienmörders?

Die 24-jährige Melissa Barthelemy aus der Bronx träumte davon, eines Tages ihren eigenen Friseursalon zu eröffnen. Für dieses Ziel arbeitete sie als Escort-Dame. Auch Maureen Brainard-Barnes, eine 25-jährige Mutter aus Connecticut, sah im Escort-Gewerbe einen vorübergehenden Weg, ihre Familie finanziell über Wasser zu halten. Die 22-jährige Megan Waterman hinterlässt eine zu dem Zeitpunkt dreijährige Tochter.

Bild aus der Doku "Gone Girls: Der Serienmörder von Long Islang

Bis heute suchen Freund:innen und Familie der getöteten Frauen nach Gerechtigkeit. — Bild: Netflix

Die Frauen hatten ähnliche Merkmale. Sie waren klein, zierlich und hatten grüne oder haselnussbraune Augen. Die meisten von ihnen boten ihre Dienste über Websites wie Craigslist an. 

Prozess und Verurteilung des Long Island-Serienmörders

Der Prozess gegen Rex Heuermann läuft noch. Er plädiert auf „nicht schuldig“. Die Beweislast ist jedoch hoch: Neben den DNA-Spuren und Handydaten zeigen seine digitalen Spuren eine intensive Beschäftigung mit dem Fall. 

Über 200-mal sucht er im Internet nach Informationen zu den Ermittlungen und sammelte Zeitungsartikel über die Mordserie in seinem Büro-Safe. Die Staatsanwaltschaft prüft weitere ungeklärte Mordfälle, darunter den von Karen Vergata, deren Überreste bereits 1996 gefunden wurden.

Die Netflix-Dokumentation Gone Girls zeigt die Aufklärung des Falls nach 13 Jahren. Sie beleuchtet die Polizeiarbeit und das späte Handeln der Behörden bei den vermissten Frauen.

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© Vodafone GmbH ⁄ Tim Seiffert
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