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«Die Whistleblowerin»: Wirklich ehrlich ist hier keiner

Wie zerbrechlich unser System ist, zeigt sich am Internet und allem, was daran hängt. Was es für ein großes Krankenhaus bedeuten kann, wenn es von außen angegriffen wird, zeigt ein sehenswertes Drama auf Arte.
«Die Whistleblowerin»
Katharina Nesytowa als Galina und Artjom Gilz als Tom in einer Szene von «Die Whistleblowerin». © Christoph Assmann/ZDF/dpa

Ein Liebespaar trifft sich in einem kleinen Haus, irgendwo in der schwedischen Schären-Landschaft bei Stockholm: Die Russin Galina (Katharina Nesytowa) ist nach acht Jahren mit ihrer kleinen Tochter aus Moskau zurückgekehrt und gibt ihrem Ex-Freund, dem Fotografen Tom (Artjom Gilz) einen Zettel. Darauf findet sich ein Internetlink («Wertvolle Informationen aus Moskau») für seine Schwester Friederike (Jennifer Ulrich), die den Krisenstab im Auswärtigen Amt koordiniert.

Dabei geht es um geheime Informationen über einen Hackerangriff auf die Steuerungen des Zentralklinikums Berlin, wodurch bereits ein Patient gestorben ist. Den Angriff auf ein sensibles System wie eines in einem Krankenhauses schildert das TV-Drama «Die Whistleblowerin». Er ist am Freitag (10.11., 20.15 Uhr) auf Arte und am Montag (13.11., 20.15 Uhr) im ZDF zu sehen.

Galina behauptet, dass sie noch mehr Informationen habe und zudem den rettenden Code besitze, der weitere Anschläge vereiteln könnte. Dafür fordert die Whistleblowerin sehr viel Geld, Asyl in Deutschland und die Aufnahme in ein Zeugenschutzprogramm für sich und ihre Tochter.

Temporeiches Drama ohne Verschnaufpause

Regisseur Elmar Fischer (55, «Unsere wunderbaren Jahre») hat ein sehr temporeiches, aber auch etwas zerfasertes Drama gedreht, bei dem es viele Verfolgungsjagden und wechselnde Schauplätze bis nach Polen gibt. Währenddessen kommt es zu weiteren Systemausfällen in deutschen Kliniken, einige müssen sogar geräumt werden. Weitere Patienten auf Intensivstationen sterben. Selbst der aufmerksame Zuschauer kann die Zusammenhänge erst allmählich begreifen. Eine Verschnaufpause gibt es allerdings nicht, da nahezu ständig geredet wird - wobei allerdings nicht jeder Dialog wichtig ist für das Verständnis des Films.

Katharina Nesytowa (38, «Die Luft, die wir atmen») und Artjom Gilz (36, «Das Boot») spielen eindrücklich ein Paar, das sich im Grunde nicht über den Weg traut. Zumal irgendwann herauskommt, dass Galina nicht die Person ist, für die sie sich ausgibt, und dass auch Tom einige Dinge aus seinem Vorleben verschweigt. Selbst der im Zentrum des Falles stehende Staatssekretär (Christian Erdmann) spielt sein eigenes Spiel, das vor allem seinen Karriereplänen nützen soll.

Der insgesamt packend erzählte Film handelt von vorgetäuschter Ehrlichkeit und verletzten Gefühlen, von Betrug und Vertuschung - und auch von ungelebter Liebe und üblem Verrat. Zum bitteren Schluss bleiben durchweg nur beschädigte Figuren zurück, die froh sein dürfen, mit dem Leben davongekommen zu sein - was auch immer sie fortan erwarten wird.

© dpa ⁄ Klaus Braeuer, dpa
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