Seit dem 29. September läuft die deutsche Historienserie Die Kaiserin auf Netflix. Wie auch schon zahlreiche Verfilmungen zuvor, widmet sich die Serie dem Leben der ikonischen Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn. Die 1. Staffel konzentriert sich dabei vordergründig auf ihre Anfangszeit als Herrscherin, ihre Ehe mit Kaiser Franz Joseph I. sowie auf Elisabeths Anpassungsprobleme am streng geführten Wiener Hof.
Showrunnerin und Head-Autorin Katharina Eyssen erlaubt sich naturgemäß erzählerische Freiheiten bei der Gestaltung des royalen Dramas. Der Großteil der Hauptfiguren ihrer Serie beruht aber dennoch auf realen Persönlichkeiten. Wir verraten Dir, welche Charaktere es auch in Wirklichkeit gab und was aus ihnen wurde.
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Die Kaiserin: Die Figuren der Serie und ihre wahren Geschichten
Elisabeth von Österreich-Ungarn
Über kaum eine Regentin existieren derart viele Mythen wie über Kaiserin Elisabeth, die auch unter ihrem Spitznamen „Sisi” bekannt ist. Vor allem den berühmten „Sissi”-Filmen ist es zu verdanken, dass gewisse Punkte ihres Lebens romantisch verklärt wurden.
Oft heißt es, ursprünglich sei Elisabeths ältere Schwester Helene für die Heirat mit Franz vorgesehen gewesen, was unter anderem die Historikerin Gabriele Praschl-Bichler durch die Auswertung damaliger Briefe aber widerlegen konnte. Auch in Die Kaiserin blieben die Macher:innen der falsch überlieferten Version dieser Geschichte treu. Die Eheschließung folgte schließlich am 24. April 1854, als Elisabeth gerade einmal 16 Jahre alt war.
Wie auch in der Netflix-Serie gezeigt, fühlte sich die Neu-Kaiserin äußerst unwohl am Wiener Hof, da ihre emanzipatorische, freigeistige und wissbegierige Art nicht zur strengen Etikette passte. Elisabeth schrieb Gedichte, betrieb regelmäßig Sport und beteiligte sich mit Eifer an Reitjagden. Ihre Beziehung zu Kaiser Franz war zwar von gegenseitigem Respekt, aber mitnichten von inniger Liebe geprägt, wie es Die Kaiserin oder die Sissi-Trilogie Zuschauer:innen glauben machen wollen. Dafür war Elisabeth am Hof viel zu oft allein und isoliert von ihrem Mann.
Dennoch zeugten sie insgesamt vier Kinder: Sophie Friederike (die mit nur 2 Jahren an Typhus starb), Gisela, Rudolf und Marie Valerie. Die Erziehung von Gisela und Rudolf musste Elisabeth gegen ihren Willen an ihre Schwiegermutter Sophie abgeben, weshalb sie keine große Bindung zu den beiden hatte.
1867 wurde Elisabeth zur Königin von Ungarn gekrönt, einem Land, mit dem die Kaiserin bis zu ihrem Tod eng verbunden war und das fortan zu ihrem persönlichen Zufluchtsort avancierte.
Am 10. September 1898 starb die beliebte Regentin während eines Besuchs in Genf, nachdem sie Opfer eines Attentats wurde. Das Kuriose: Elisabeth bemerkte zunächst gar nicht, dass sie von dem italienischen Anarchisten Luigi Lucheni mit einer spitzen Feile ins Herz gestochen wurde. So ging sie sogar noch ein Weilchen weiter, bis sie zusammenbrach und etwa eine Stunde später ihren Verletzungen erlag. Sie wurde 60 Jahre alt.
Kaiser Franz Joseph I.
Infolge der Märzrevolution 1848 wurde Franz 18-jährig zum neuen Kaiser von Österreich ernannt. Sechs Jahre später heiratete er seine Cousine Elisabeth, nachdem er sich wenige Monate zuvor mit ihr verlobt hatte. Im Gegensatz zu dem weitestgehend sensiblen Mann in Die Kaiserin soll der echte Franz ein eher verschlossener, kühler und pflichtbewusster Charakter gewesen sein, der sich lieber in die Arbeit stürzte als sich um seine Familie zu kümmern. Zu seinen Kindern pflegte er deshalb keine sonderlich innige Beziehung.
Auch zu Elisabeth herrschte nicht nur räumliche Distanz, da beide völlig unterschiedliche Wesenszüge hatten. Franz wurden darüber hinaus einige Affären nachgesagt.
Im hohen Alter veränderte er sich jedoch dahingehend, dass er als Großvater viel Zeit mit seinen Enkelkindern verbrachte. Mit den Toden von Elisabeth, seiner Kinder Sophie und Rudolf sowie seines Bruders Maximilian musste er zahlreiche Schicksalsschläge verkraften. Dadurch wandelte sich die Skepsis der Bevölkerung – nach mehreren politischen Fehlschlägen – ihm gegenüber über die Jahre in Mitleid und sogar Anerkennung.
Kaiser Franz starb 1916 nach 68 Jahren Regierungszeit mit dem Ruf eines etwas kauzigen, aber auch starrsinnigen Herrschers. Sein Tod leitete das Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie zwei Jahre später ein.
Erzherzog Maximilian I.
In der Netflix-Serie Die Kaiserin wird Franz’ jüngerer Bruder Ferdinand Maximilian als redegewandter und charmanter Casanova dargestellt, der sich mit dem Platz im Schatten seines Bruders nicht abfinden und den Thron für sich erobern will. Was der Spannung und Dramatik der Serie natürlich zuträglich ist, war in Wahrheit jedoch längst nicht so drastisch: Über einen Putschversuch Maximilians gibt es keinerlei Aufzeichnungen.
Tatsächlich galt der Zweitgeborene aber als künstlerisch begabt, reisefreudig und beliebt beim Volk, so wie es auch in Die Kaiserin der Fall ist. Maximilian sehnte sich aber nach einer wichtigen Führungsaufgabe, die ihm schließlich der französische Kaiser Napoléon III. ermöglichte: Dieser machte Franz’ Bruder unter falschen Versprechungen 1864 zum Kaiser von Mexiko. Von der dortigen Bevölkerung war Maximilian allerdings alles andere als erwünscht. Nur drei Jahre später wurde er gestürzt und hingerichtet – im Alter von 34 Jahren.
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Erzherzogin Sophie
So durchtrieben, wie sie in Die Kaiserin charakterisiert wird, war Elisabeths Schwiegermutter Sophie wohl nicht. Dennoch hatte sie ziemlich großen Einfluss auf ihren Sohn Franz und leitete als „heimliche Kaiserin” die politischen Geschicke am Wiener Hof.
Ihr Verhältnis zu der liberalen Elisabeth galt als überaus angespannt, da die Neu-Kaiserin mit den traditionellen Gepflogenheiten Sophies wenig anfangen konnte. Dass die Erzherzogin ihrer Schwiegertochter die Erziehung ihrer Kinder entriss, sorgte für zusätzliche Disharmonie zwischen den beiden Frauen.
Sophie war jedoch durchaus ein familiärer Mensch. Als ihr Sohn Maximilian in Mexiko hingerichtet wurde, wurde sie zu einer gebrochenen Frau und starb nur fünf Jahre später mit 67 Jahren.
Leontine von Apafi
Die Rebellin, die sich in Die Kaiserin als Leontine von Apafi ausgibt, um Elisabeths Vertrauen zu gewinnen, existierte nicht wirklich. Laut Autorin Eyssen spiegelt ihre Beziehung zu der Regentin aber „die große Nähe zwischen ungewöhnlicher Kaiserin und dem einfachen Volk wider”.
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