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American Primeval: Das Ende der Western-Miniserie erklärt

Das Ende von “American Primeval” erklärt: Die sechsteilige Netflix-Serie führt uns zurück an historische Stätten amerikanischer Geschichte – schonungslos, schmutzig und ohne strahlende Helden. Hier erfährst Du, wie die Geschichte ausgeht.
American Primeval: Das Ende der Western-Miniserie erklärt
American Primeval: Das Ende der Western-Miniserie erklärt © Matt Kennedy/Netflix

American Primeval spielt im Jahr 1857 – tief im amerikanischen Westen in der Region um Utah, zu jener Zeit eine praktisch gesetzlose Gegend. Die Serie zeigt frühe amerikanische Siedler, US-Soldaten, religiöse Eiferer und indigene Stämme als Mörder und Überlebende in einer Reihe grausamer Kämpfe um die Kontrolle des von weißen Eroberern neu entdeckten Territoriums.

Mittendrin: Sara (Betty Gilpin) und ihr Sohn Devin (Preston Mota), zwei der Hauptfiguren der Handlung. Während Sara und Devin fiktive Charaktere sind, beruhen andere Figuren auf historischen Personen und Grundzüge der Handlung auf wahren Begebenheiten.

Hier findest Du das Ende von American Primeval erklärt. Aber dazu nähern wir uns Figuren und Geschichte Stück für Stück.

Warum will Sara nach Crooks Springs?

Saras Vorleben bleibt im Halbdunkel. Sie ist auf jeden Fall eine Frau der Tat. Sie handelt gern selbstständig, statt sich von anderen, also zumeist Männern, sagen zu lassen, wo es langgeht. Fest steht, auf Sara ist ein Kopfgeld ausgesetzt.

Sie lebte an der Ostküste in Boston, als sich ihr Ehemann gen Westen absetzte und sie und den gemeinsamen Sohn zurückließ. Sara geriet in Geldnot. Sie tötete einen Mann, vermutlich in Philadelphia, handelte dabei aber wohl in Notwehr.

Zusammen mit ihrem Sohn versucht sie nach Westen zu entkommen, dorthin, wo der Arm des Gesetzes möglicherweise nicht reicht. Sara will aber nicht einfach nur irgendwohin, sie will in einen Ort namens Crooks Springs.

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Dort soll sich ihr Ehemann und damit Devins Vater aufhalten. Saras Plan, so behauptet sie jedenfalls, ist, Devin bei seinem Vater in Sicherheit zu bringen. Angeblich hat der Mann, der Sara bereits verließ, als Devin noch ein Kleinkind war, inzwischen ein Vermögen mit Gold gemacht.

Nur: Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass diese Story stimmt. Möglicherweise hat Devins Vater bereits eine andere Familie, lebt an einem anderen Ort oder ist längst tot. Und ob Sara wirklich zu dem Mann zurückwill, der sie einst sitzenließ, erscheint zweifelhaft.

Vielmehr benutzt Sara diese Geschichte wohl als eine Art Schutzbehauptung, um sich auf ihrer beschwerlichen Reise als verheiratete Frau gegen zudringliche Männer zu behaupten. Und sie verschafft ihrer Flucht ein Ziel, um so dem Chaos des wilden Westens eine Struktur zu geben.

Devin seinerseits, der seinen Erzeuger vermutlich gar nicht kennt, zeigt wenig Interesse an einer Familienzusammenführung. Er will, wie er betont, nicht zu seinem Vater, sondern lieber nach Kalifornien.

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Die tragische Geschichte von Isaac

Schutz auf ihrer Reise bekommen Sara, Devin und die sich ihnen anschließende Two Moons (Shawnee Pourier) von Isaac Reed (Taylor Kitsch). Er ist es, der Sara vor den Kopfgeldjägern rettet. Diesen Einsatz bezahlt er mit seinem Leben. Aber dieses Leben schien für Isaac ohnehin nicht mehr viel Wert zu sein.

Er opfert sich am Ende – und wird dafür, glaubt er jedenfalls, wieder mit seiner Familie vereinigt. Denn seine Frau und Kinder wurden auf dem Treck gen Westen von Banditen getötet. Der Verlust hat Isaac, wie es scheint, jeglichen Überlebenswillen geraubt.

Er findet zwar kurzfristig mit Sara, Devin und Two-Moons eine Ersatzfamilie. Aber er lehnt Saras Einladung ab, mit ihnen weiter an die Westküste zu ziehen. Denn er will den Ort, an dem seine Familie starb, nicht verlassen.

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Isaac will eins mit der Erde werden, in der Frau und Kinder ruhen. Er sucht den Tod. Daher rettet er Sara, Devin und Two-Moons vor dem rachsüchtigen Kopfgeldjäger Lucas, ohne Rücksicht auf sich selbst.

Die heroische Tat erscheint ihm als letzter Ausweg aus seiner Depression. So kann er den Tod seiner Familie durch die Rettung einer anderen sühnen und seinem hoffnungslosen Leben damit noch einen Sinn geben.

Warum will Sara nach Kalifornien?

Ob Sara jemals wirklich nach Crooks Springs wollte, ist unklar. Aber erst nach Isaacs Tod entscheidet sie sich tatsächlich um. Da ist die kleine Gruppe nur noch wenige Kilometer von Crooks Springs entfernt. Das neue Ziel heißt nun Kalifornien.

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Denn am Ende scheint Sara zu erkennen, dass es besser ist, der eigenen Nase zu folgen, als jemandem zu vertrauen, dem es egal ist, ob sie leben oder tot sind. Dem Mann hinterherlaufen, der sie einst verließ? Nein, die wahre Familie ist die, die sie auf ihrem Weg mit Isaac und Two Moons gefunden hat.

Also beschließt sie nach Isaacs Beerdigung, den Rat ihres Sohnes zu befolgen und Crooks Springs links liegen zu lassen. Sara, Devin und Two Moons ziehen weiter Kalifornien, wo sie sich niederlassen und ein neues Leben beginnen wollen.

American Primeval

Magnetische Präsenz: Red Feather (Derek Hinkey, ganz rechts) führt den Wolfsclan an. Für Abish (Saura Lightfoot Leon, links) nimmt das Ganze kein gutes Ende. — Bild: Matt Kennedy/Netflix

Darum sterben Jacob und Abish

Das Gegenmodell zu Sara und ihrer Kleinfamilie bildet das Ehepaar Jacob (Dane DeHaan) und Abish Pratt (Saura Lightfoot-Leon). Die beiden sind Mormonen auf dem Weg nach Utah, wo sich ihre Glaubensgemeinschaft ein Stück Land erkämpft hat. Sara schließt sich ihrem Treck an.

Wie später klar wird, handelt es sich bei Jacob und Abish um alles andere als ein Traumpaar: Er wollte einst ihre Schwester heiraten, musste dann aber mit Abish vorliebnehmen.

Beim Überfall der als Shoshonen getarnten Mormonenmiliz werden die beiden getrennt. Der verletzte Jacob landet anschließend im Fort Bridger und später bei der Truppe des Mormonen-Sheriffs Wild Bill Hickman. Abish wird von den Shoshonen entführt.

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Jacob ist besessen davon, Abish wiederzufinden. Als er erfährt, dass sie angeblich getötet wurde, geht er rachsüchtig auf die Jagd nach dem Stamm – während Abish sich an das Leben bei den Ureinwohnern gewöhnt hat und es als Befreiung von ihrer Zwangsehe zu begreifen beginnt.

Fanatismus und Emanzipationsversuch enden mit dem Tod. Beim Überfall der Miliz auf die Shoshonen schießt Jacob auf seine Frau, denn er erkennt sie nicht, da sie als Stammesangehörige maskiert ist. Er braucht eine Weile, bis ihm klar wird, dass die Frau, die er erschossen hat, keine Ureinwohnerin Amerikas ist. Und er ist schockiert, als er erkennt, dass es Abish ist.

Die verzweifelte Suche nach ihr hatte Jacob so rasend gemacht, dass er buchstäblich blind ins Verderben lief. Er sieht keinen Ausweg mehr, als sich selbst zu richten. Er erschießt sich.

Bemerkenswert für einen gottesfürchtigen Mann, der doch eigentlich glaubt, nur der Herr könne Leben geben und nehmen. Bedeutet: Jacob, der Fanatiker, verliert am Ende nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Glauben.

Die Tragik an dieser Episode: Jacob beendet kurz vor seinem Tod noch das Leben seiner nunmehr von ihm emanzipierten Frau. Abish scheitert also, während ihre Geschlechtsgenossin Sara weiter auf Freiheit hoffen darf.

Jim Bridger und das Fort

Ein wichtiger Handlungsort in American Primeval ist Fort Bridger. Der Außenposten im Westen ist Raststätte für Siedler, Handelsposten für Trapper, Stützpunkt der US-Armee und im Visier der Mormonen. Gründer der kleinen geschützten Siedlung ist Jim Bridger (Shea Whigham).

Die Mormonenmiliz Nauvoo Legion will das Fort unter ihre Kontrolle bringen und macht Bridger finanzielle Angebote. Der verkauft jedoch nicht, bis ihm der Mormonen-Gouverneur Brigham Young (Kim Coates) schließlich ein Angebot macht, dass man einfach nicht ablehnen kann.

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Während Bridger sich mit vielen Dollars im Gepäck von dannen macht, geht das Fort in Flammen auf. Warum stecken die Mormonen das Lager in Brand, statt sich dort niederzulassen? Das Fort liegt strategisch günstig und würde wohl die US-Armee zu einem Feldzug verlocken.

Würden die Regierungstruppen das Lager einnehmen, könnten sie die Gegend kontrollieren. Genau das wollen Brigham Young und seine Leute aber verhindern. Sie wollen in “ihrem” Territorium ungehindert schalten und walten und fürchten den langen Arm der Zentralregierung in Washington.

Die wahre Begebenheit hinter American Primeval

Regisseur und Produzent Peter Berg ließ sich für American Primeval von einem Ereignis der amerikanischen Geschichte inspirieren: dem Mountain Meadows Massacre. Das Massaker ereignete sich im September 1857 und ist Teil des sogenannten Utah-Krieges.

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Mindestens 120 Mitglieder eines Siedlertrecks auf dem Weg von Arkansas nach Kalifornien kamen dabei ums Leben. Dieses Ereignis zeigt die Serie in der ersten Episode. Das Massaker wurde von Siedlern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verübt, die der Utah Territorial Militia (auch Nauvoo Legion genannt) angehörten. Die Miliz rekrutierte zudem einige Angehörige des Paiute-Stammes zur Unterstützung.

Auch einige der Serienfiguren haben einen historischen Hintergrund: Jim Bridger, Brigham Young und Wild Bill Hickman haben wirklich gelebt und waren auf die eine oder andere Weise am Utah-Krieg beteiligt, auch über die Handlung der Serie hinaus.

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Tödlicher Westen: Das Ende von American Primeval erklärt

Die Serie löst sich vom einfachen Gut-Böse-Schema klassischer Western. Sie ist ein Anti-Western, sie zeigt die volle Härte der Historie mit Realismus. Es wimmelt in American Primeval von Menschen, die rauben, flüchten, verzweifeln, verletzen, töten.

Sie alle wollen einfach nur überleben und werden in einen Kampf verwickelt, der auf allen Seiten viele Opfer fordert. Den (schrecklich) schönen Mythos vom Weg der Vereinigten Staaten zur Nation durch entschlossene Pioniere und verwegene Visionäre spült die Serie mit Schlamm und Blut weg.

American Primeval zeigt einen Höllenschlund und nicht das gelobte Land, das manche Menschen in den USA gerne sehen wollen. Die Serie zeigt eindringlich, was passiert, wenn Gewalt politische Ziele durchsetzen will. In diesem Sinne könnte American Primeval aktueller kaum sein.


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© Vodafone GmbH ⁄ Constantin Flemming
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