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Verfolger Norris befeuert Titel-Duell: Pole auch in Monza

Er ist der Mann der Stunde. Pole und Sieg in Zandvoort. Pole ebenfalls in Italien. Weltmeister Max Verstappen kriselt indes weiter und noch mehr. Es wird immer ernster, heißt es schon bei Red Bull.
Vor dem Großen Preis von Italien
Vor dem Großen Preis von Italien

WM-Verfolger Lando Norris heizt mit seiner zweiten Pole nacheinander den Titelkampf in der Formel 1 weiter an. Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Monza raste der Brite im McLaren auf den ersten Platz in der Qualifikation - und das mit einem für WM-Spitzenreiter Max Verstappen erschreckend-beängstigenden Vorsprung. 

Der Niederländer - seit fünf Rennen sieglos - kam am Samstag nicht über den völlig enttäuschenden siebten Platz hinaus. Fast sieben Zehntelsekunden war Verstappen im Red Bull langsamer als sein Herausforderer. «Wir rätseln. Irgendwas passt da überhaupt nicht zusammen», betonte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko: «Die Situation wird ernster.» 

Denn Starpilot Verstappen droht weiter an Vorsprung auf den nunmehr fünfmaligen Polesetter Norris zu verlieren. 70 Punkte mehr hat der Titelverteidiger aus den Niederlanden vor dem Rennen an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) als sein britischer Kumpel.

«Es ist fantastisch», schwärmte der Brite nach seiner erneuten Pole. Dass Oscar Piastri eine erste Startreihe mit den beiden McLaren perfekt machte, krönte den erneuten starken Auftritt des Traditionsteams.

 

Immerhin ein Ferrari schaffte es in die zweite Startreihe vor dem heimischen Publikum. Charles Leclerc belegte den vierten Platz, er musste aber auch noch den britischen Mercedes-Fahrer George Russell vorlassen. Hinter dem zweiten Ferrari mit Carlos Sainz und dem zweiten Silberpfeil mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton kam dann erst ein frustrierter Verstappen. Zehnter wurde Nico Hülkenberg im Haas. 

Von Anfang an wurde es heiß

Es ging direkt los mit der Jagd nach den schnellsten Runden. Zur Freude auch der Tifosi auf den vollen Rängen, die jedoch gleich mal einen Schreckmoment erlebten, als Sainz sein ganzes Können aufbieten musste, um seinen Wagen vor einem Abflug zu bewahren, als er über den Kies gefahren war. 

Beim zweiten Versuch machte es der Spanier, der nach dieser Saison Ferrari verlassen muss und für Williams fahren wird, besser. Schnellster aber war schon da Norris vor Sainz' Teamkollege Leclerc. Verstappen reihte sich auf Rang sechs ein - es lief von Anfang an nicht optimal. Glück hatte der Niederländer zudem, dass er gerade noch bremsen konnte, als Piastri von seiner Box zu früh wieder rausgelassen wurde und beinahe in den Red Bull mit seinem McLaren gekracht wäre. Gleiches passierte später mit Sainz. Die Rennkommissare untersuchten beide Vorfälle.  

Früh zu Ende war das Qualifying für Neuling Franco Colapinto. Der Argentinier, der bei Williams den geschassten erfolglosen Amerikaner Logan Sergeant ersetzt, kam über Platz 18 nicht hinaus. 

Der zweite K.o.-Durchgang begann mit ein wenig Verzögerung. Die Strecke musste erst noch an ein paar Stellen gereinigt werden, zu viel Kies lag auf dem Kurs. Als es losging, wechselte die Führung munter ab. Letztlich blieb Hamilton vorn, der auch schon im letzten Freien Training die schnellste Runde gedreht hatte.

Ferrari in den vergangenen beiden Jahren auf der Pole

Vor einem Jahr hatte es Sainz im Ferrari auf die Pole geschafft, 2022 Leclerc. Davor waren es Verstappen (2021) und Hamilton (2020) gewesen. Diesmal mischten aber vor allem die beiden McLaren alles auf. Beim ersten Versuch setzte sich Piastri an die Spitze vor Norris sowie Russell und Hamilton. 

Verstappen kämpfte mit dem Grip seiner Reifen - «schockierend» - und wurde zunächst nur Achter. Doch die letzten Runden waren noch nicht gedreht. Verstappen und Teamkollege Sergio Pérez (8.) fuhren als Erste raus. Doch es reichte bei weitem nicht für den Champion, Norris war eine Klasse für sich.

 

© dpa ⁄ Jens Marx, dpa
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