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«Karriere im Eiltempo»: Grgic fehlt die Zeit zum Nachdenken

Ausbildung, Bundesliga, Nationalmannschaft, Olympia. Die Handball-Karriere von Marko Grgic nahm im vergangenen Jahr richtig Fahrt auf. Verarbeiten konnte der 20-Jährige das noch nicht.
Marko Grgic
Marko Grgic

Handball-Nationalspieler Marko Grgic hatte noch keine Gelegenheit zur Verarbeitung seines steilen Aufstiegs. «Das ist bisher eine Karriere im Eiltempo, unglaublich. Es geht gerade alles so schnell hintereinander weg, dass ich kaum dazu komme, in Ruhe über alles nachzudenken», sagte der 20-Jährige vom ThSV Eisenach dem «Freien Wort».

Die Ausbildung bei der Sparkasse, Training und Bundesliga-Spiele mit Eisenach, im Mai die überraschende Nominierung für die Nationalmannschaft. «Viel Zeit zum Nachdenken habe ich nicht», sagte der Rückraumspieler. Seit den Sommerspielen von Paris hat er zudem eine olympische Silbermedaille daheim.

Saisonziel Klassenerhalt

In etwas mehr als einer Woche erwartet den Aufsteiger des Jahres wieder der Alltag in der Liga. In der vergangenen Saison war Liga-Neuling Eisenach als erster Anwärter auf den Abstieg eingestuft worden, feierte dann nach einer starken Saison sogar vorzeitig den Klassenerhalt. Sich ein weiteres Jahr in der Bundesliga zu erspielen, ist auch in dieser Saison das Ziel.

«Wir sind gut beraten, den Ball flach zu halten. Ich denke, dass wir uns wieder in den Kampf gegen den Abstieg einreihen werden», sagte Grgic. Der ThSV beginnt die Saison am 7. September mit einem Heimspiel gegen die Füchse Berlin, was gleich ein richtiger Härtetest wird. Die Füchse sind Vizemeister, boten Champion SC Magdeburg lange Paroli.

Sechs Sekunden gegen Frankreich

Laut Grgic ist die Liga noch einmal stärker geworden. «Mit Bietigheim und Potsdam sind zwei Aufsteiger dazugekommen, die man nicht unterschätzen darf», sagte der zwölfmalige Nationalspieler.

Zusätzliche Motivation dürfte Grgic aus seinem schönsten olympischen Erlebnis ziehen. «Der Moment hat sechs Sekunden gedauert», sagte Grgic. Sechs Sekunden waren gegen Frankreich noch zu spielen, die Gastgeber hatten den Ball und ein Tor Vorsprung. «Ich habe gar nicht richtig hingeschaut. Dann hatten wir die Balleroberung, machen den Ausgleich – und danach haben plötzlich alle um mich herum wild gejubelt», sagte Grgic. In der Verlängerung siegte sich Deutschland ins Halbfinale.

© dpa
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