Erstmals seit vielen Jahren geht die Basketball-Bundesliga nur mit 17 Clubs in die neue Saison. Weil aus der Zweiten Liga Pro A außer den Skyliners Frankfurt kein Verein die Anforderungen erfüllte, gibt es nur einen Aufsteiger. Auch über ein in der Vergangenheit schon häufiger angewandtes Wildcard-Verfahren fand sich kein 18. Vertreter für die an diesem Freitag (20.00 Uhr/Dyn) mit dem Spiel Bayern München gegen Niners Chemnitz beginnende Spielzeit.
Eine Situation, die bei den Bundesliga-Vereinen gemischte Gefühle auslöst. Vor allem die kleineren Clubs hadern mit der Tatsache, dass dadurch ein Heimspiel und damit verbundene Einnahmen wegfallen. «Das ist ein Umstand, den wir korrigieren müssen, denn es sind ausreichend Clubs in Deutschland für einen starken sportlichen Wettbewerb mit 18 Teilnehmern vorhanden», sagte Braunschweigs Geschäftsführer Nils Mittmann in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Auf dem Weg zu noch mehr Professionalität hat die Liga gemeinsam mit den Vereinen aber die Lizenzbedingungen verschärft. So ist in der kommenden Saison ein Mindestetat von 3,5 Millionen Euro notwendig. Auch Hallenstandards müssen erfüllt werden. Anforderungen, die sportlich ambitionierte Zweitligisten wie Trier oder Karlsruhe nicht erfüllen konnten.
Holz: Standards werden nicht gelockert
BBL-Geschäftsführer Stefan Holz bezeichnete die Situation mit 17 Clubs im Interview des Fachmagazins «BIG» als «absolut unbefriedigend». «Gewöhnen will ich mich an eine ungerade Zahl eigentlich nicht, aber es ist nun mal eine Realität», sagte Holz. Die Standards zu lockern, nur um wie üblich mit 18 Teams zu spielen, kommt für ihn nicht infrage. «Diese stehen nicht zur Diskussion», sagte Holz. Auch «Übergangsfristen für Aufsteiger» werde es in Zukunft weiterhin nicht geben.
Während den kleineren Vereinen Einnahmen aus einem Heimspiel fehlen, kommt die kleinere Liga den Topclubs entgegen. «Sportlich gesehen haben wir zwei Wochenenden weniger, also zwei Spiele weniger. Für die Mannschaft ist das natürlich besser, wegen der Regeneration», sagte Bayern Münchens Geschäftsführer Marko Pesic. Die Bayern sind wie Alba Berlin auch in der Euroleague mit 34 Spielen allein in der Hauptrunde gefordert.
Die höheren Standards seien insgesamt gut für die Entwicklung der Liga. «Nur so sind wir in der Lage, Basketball Schritt für Schritt auf ein höheres Niveau zu führen», sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer. Alba-Geschäftsführer Marco Baldi stimmt ihm zu: «Nicht die Anzahl der Teams bringt die BBL weiter, sondern die sportliche und wirtschaftliche Qualität ihrer Teams sowie des Ligamanagements.»