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Imposanter Schlussakt: Frauen-Doppelvierer bejubelt Coup

Jubel im Frauen-Doppelvierer: Trotz schwieriger Saison erobert die Crew im olympischen Finale einen Podestplatz. Dabei schien das Rennen eigentlich schon verloren.
Paris 2024 - Rudern
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Am Ende des imposanten Schlussspurts entluden sich die Emotionen. Lauter noch als die siegreichen Britinnen bejubelte der Frauen-Doppelvierer den ungewöhnlichen Coup und den Gewinn der Bronzemedaille. In scheinbar aussichtsloser Lage mobilisierte die Crew um Schlagfrau Pia Greiten (Osnabrück) noch einmal letzte Kräfte und wurde belohnt. Mit einem Mal waren alle Entbehrungen der vergangenen Wochen vergessen: «Es hat sich alles gelohnt, was man dafür reingesteckt hat. Der ganze Verzicht, die ganzen schweren Stunden. Das fühlt sich grandios an», schwärmte die Dortmunderin Tabea Schendekehl mit seligem Lächeln.

 

Dabei schien der Traum von olympischem Edelmetall schon zur Streckenhälfte geplatzt. Sowohl bei der 500- als auch bei der 1000-Meter-Marke lag der EM-Dritte auf dem letzten Platz. Doch die Art und Weise, wie die Crew darauf reagierte und sich Schlag um Schlag langsam nach vorn arbeitete, versetzte auch Thomas Weikert ins Staunen. Das Ende des zweitägigen Wartens auf eine deutsche Medaille sorgte beim DOSB-Präsidenten für Erleichterung. «Nach den zwei Goldenen ist das jetzt hier ein guter Neuanfang, dass wir jetzt wieder gut reinkommen», sagte er in der Hoffnung auf eine Initialzündung und weitere Erfolge. 

Früher Schlussspurt sorgt für neue Energie

Bugfrau Maren Völz aus Berlin gab beim Blick auf die scheinbar enteilte Konkurrenz schon kurz nach der Streckenhälfte das Kommando zum Schlussspurt. Der ungewöhnlich lange Kraftakt machte sich am Ende bezahlt, weil die auf Rang drei liegende Ukraine dem hohen Starttempo Tribut zollen musste. «Wenn man merkt, man holt auf, man schiebt sich immer weiter nach vorne, gibt es noch mal einen extra Push», kommentierte Schlagfrau Greiten den finalen Parforceritt über den 30 Kilometer östlich von Paris gelegenen See.

Damit setzte der DRV die Tradition in der medaillenträchtigen Bootsklasse fort. Schon in Rio 2016 (Gold), London 2012 (Silber) und Peking 2008 (Bronze) hatte der deutsche Frauen-Doppelvierer Podestplätze erobert. Dennoch war nur bedingt damit zu rechnen, dass der Trumpf auch diesmal sticht. Noch bei der olympischen Generalprobe im Mai auf dem Luzerner Rotsee musste sich das Team mit Rang vier begnügen. Doch die Rückkehr von Schendekehl, die sich vor dem Saisonstart im Kraftraum einen Rippenbruch zugezogen hatte, verhalf zu mehr Tempo - und am Ende zu Bronze.

Männer-Doppelvierer geht leer aus

Ohne Medaille blieb der Männer-Doppelvierer. Die nach dem überzeugenden Sieg im Hoffnungslauf zwei Tage zuvor entstandenen Hoffnungen, in den Kampf um Edelmetall eingreifen zu können, erwies sich als Wunschdenken. Am Ende blieb nur der fünfte Platz weit abgeschlagen hinter dem Olympiasieger aus den Niederlanden. Dennoch überwog bei Crewmitglied Tim Ole Naske (Hamburg) der Stolz auf die Finalteilnahme: «Der Traum ist nicht in Erfüllung gegangen. Aber wir haben nach einer wirklich sehr durchwachsenen Saison mit mehr Tiefen als Höhen hier einen geilen Abschluss hingelegt.» 

© dpa ⁄ Heinz Büse, dpa
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