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Alkoholproblem: Wie können Angehörige helfen?

Schweigen hilft nicht, Maßregeln erst recht nicht, so ein Experte. Er erklärt auch, wie man Alkoholprobleme bei Angehörigen anspricht, ohne Widerstand hervorzurufen, und sie unterstützen kann.
Eine Frau trinkt ein Glas Wein
Ein Alkoholproblem ist auch meist ein Problem für das persönliche Umfeld. Wer sich Sorgen macht, sollte aber lieber keinen Druck auf Betroffene ausüben. © picture alliance / dpa

Was tun, wenn die Partnerin oder der Bruder vielleicht zu viel trinken? Soll man da etwas sagen? Ja, sagt Prof. Falk Kiefer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Aber auf eine bestimmte Art und Weise.

«Wer etwa als Partner das Gefühl hat, dass es ein Problem gibt, sollte das auch ansprechen», rät der Suchtexperte. «Das ist wichtig.» Auch wichtig dabei: «Man sollte es glaubhaft mit der eigenen Sorge verbinden - und nicht mit einer Maßregelung. Es bringt nichts, jemanden überführen zu wollen, um sagen zu können: Du bist alkoholkrank, du darfst nie wieder was trinken. Dann treibt man Menschen in Abwehrreaktionen und Widerstände hinein.» 

Besser solle man etwa sagen wie: «Ich mache mir Sorgen um dich. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie viel du genau trinkst und will auch die Gläser nicht zählen. Aber ich habe merke, dass du dich verändert hast und dass die Dinge, die dir mal wichtig waren, nicht mehr funktionieren, oder? Ich selber finde es sehr schade. Ich würde mit dir gerne noch so viel machen.» 

Veränderung begleiten

Zwar könne man nicht davon ausgehen, dass die- oder derjenige zustimmt und direkt nichts mehr oder weniger trinkt - aber «man kann sich sicher sein, dass das in der Person arbeitet», sagt Kiefer.

Wichtig für Angehörige und Betroffene: «Bei solchen über Jahren, teilweise über Jahrzehnte entstandenen Problemen muss man anerkennen, dass es Zeit braucht, das zu verändern.» 

Wenn die Person Bereitschaft zeige, etwas zu verändern, solle man sie aktiv unterstützen und Hilfsangebote machen, etwa mit zum Arzt oder zur Suchtberatungsstelle gehen. Dort gibt es auch spezielle Beratung für Angehörige.

© dpa
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