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«Ein Augenzwinkern»: Mixed-Team fehlen 0,85 Sekunden zu Gold

Diese Sekunde kann man suchen - oder sich über Silber freuen. Das deutsche Mixed-Team verpasst WM-Gold um nicht mal eine Sekunde, doch der Ärger ist schnell verflogen.
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Maximilian Schachmann traute seinen Augen nicht. «Als ich vorn eine Null gesehen habe, dachte ich, das darf doch nicht wahr sein», sagte der neue Vizeweltmeister im Mixed-Teamzeitfahren. Es war aber wahr. Um lediglich 0,85 Sekunden oder nicht einmal zwei Meter verpasste das deutsche Sextett bei der WM von Zürich den großen Gold-Coup, stattdessen feierte der Favorit Australien.

«Das ist eigentlich wahnsinnig, wenn man sich überlegt, dass zwei Teams 53 Kilometer gegeneinander fahren und am Ende ist es nur ein Augenzwinkern», sagte Schachmann. Der Berliner legte mit Miguel Heidemann und Marco Brenner den Grundstein zu dem unerwarteten Erfolg, bei dem sogar Europameister Italien auf Platz drei distanziert wurde.

Angeführt von einer sagenhaft starken Antonia Niedermaier vollendete das Frauen-Trio mit Liane Lippert und Franziska Koch die Silberfahrt am Züricher Sechseläutenplatz. «Im Endeffekt haben wir alles rausgeholt, aber natürlich sind die 0,8 Sekunden ärgerlich. Wir müssen uns aber keinen Vorwurf machen», sagte Niedermaier. Die 21-Jährige fuhr fast das gesamte Rennen von vorn. Koch musste früh abreißen lassen, auch Lippert hatte Probleme am Hinterrad. 

Zweite Medaille für Niedermaier

Das Männertrio lag bei der ersten Zwischenzeit knapp vorn, die favorisierten Italiener und Australier zogen auf dem flacheren Stück allerdings vorbei. Die Frauen gingen mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf Australien und 14 Sekunden auf Italien auf die Strecke.

Obwohl Koch abreißen lassen musste, war der Rückstand auf Platz eins schon an der ersten Zwischenzeit fast aufgeholt. Niedermaier hatte im Einzelzeitfahren eine Medaille um nur neun Sekunden verpasst - das sollte ihr nicht noch mal passieren. 

«Ich hätte Antonia gern viel mehr geholfen, aber es ging einfach nicht», sagte Lippert. Also regelte es Niedermaier einfach selbst - und hat nach dem U23-Gold im Zeitfahren ihr zweites Edelmetall der Titelkämpfe.

Identische Runde zum Straßenrennen

Das Teamzeitfahren war bereits ein Vorgeschmack auf die am Donnerstag beginnenden Straßenrennen, fand es doch auf einer identischen Runde statt. Während am Donnerstag und Freitag Junioren und U23 ihre Weltmeister ermitteln, starten die Frauen am Samstag ihr Rennen über 154,1 Kilometer. Dabei muss der Rundkurs um Zürich am Ende viermal bewältigt werden.

Das Rennen der Männer am Sonntag mit Start in Winterthur führt am Ende siebenmal über den anspruchsvollen Kurs mit zwei aufeinanderfolgenden Anstiegen. Auf den 273,9 Kilometern müssen 4.500 Höhenmeter bewältigt werden. Als Favoriten gelten Tour-Sieger Tadej Pogacar aus Slowenien, Olympiasieger Remco Evenepoel aus Belgien und der niederländische Titelverteidiger Mathieu van der Poel.

© dpa ⁄ Tom Bachmann, dpa
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