Der Tod der von Muriel Furrer hat das deutsche Radsport-Talent Antonia Niedermaier heftig mitgenommen. Die 21-Jährige brach während des WM-Rennens am Samstag in Tränen aus, weinte später auch im Ziel. Davon berichteten Niedermaiers Teamkolleginnen. «Das war hauptsächlich mental. Das hat mich ziemlich mitgenommen», sagte Niedermaier im ZDF.
Die Bergspezialistin dachte dabei auch an ihre eigene Vergangenheit. Niedermaier war im vergangenen Jahr beim Giro Donne heftig gestürzt, als sie von der Slowenin Urska Zigart abgeräumt wurde. Die Deutsche stürzte auf das Gesicht, kam aber ohne Frakturen davon. Durch den Sturz von Furrer kamen die Gedanken wieder hoch. «Als die Nachricht kam, dass sie verstorben ist, da ist viel zusammengekommen. Das ging mir sehr nah», sagte Niedermaier.
Angst auf der Strecke
Den Tod von Furrer, die mit nur 18 Jahren ihren am Donnerstag erlittenen Sturzverletzungen einen Tag später erlegen war, hatte Niedermaier während des Rennens im Kopf. «Ich habe die ganze Zeit Angst auf der Strecke gehabt wegen dem, was diese Woche passiert ist. Ich bin vorsichtig gefahren», sagte sie. Am Ende belegte Niedermaier Platz 18, in der U23-Wertung gewann sie Bronze.
Außerdem setzten Niedermaier Kälte und Dauerregen zu. «Es war von Anfang an super hart und super kalt», berichtete die U23-Weltmeisterin im Zeitfahren. «Ich konnte kaum meine Flasche oder Gels greifen. Am Ende konnte ich nicht mehr schalten, weil meine Hände so kalt waren.» Am Ende war die Bayerin mit ihrer Medaillenbilanz zufrieden, neben Bronze und Gold im Nachwuchs gewann sie Silber im Mixed-Teamzeitfahren.
Hilfe für Lippert
Für die erhoffte Medaille setzte man im deutschen Team auf Liane Lippert. «Wir waren mehr motiviert, was in der Elite mit Liane zu machen. Sie war zu Beginn beschützt. Ich habe meinen Job gemacht und konnte mich dann um die U23 kümmern», sagte Niedermaier. Lippert verpasste Bronze im Sprint nur um wenige Zentimeter. Der Titel ging an Lotte Kopecky (Belgien) vor Chloe Dygert (USA) und Elisa Longo Borghini (Italien).