Tabellenspitze behauptet, Zuversicht gewonnen: Der 1. FC Köln hat zum Ende einer emotionalen Woche noch ein Happy-End erlebt. Körperlich und mental müde nach dem Verlängerungs-Drama im Pokal am Mittwoch erkämpfte das Team von Trainer Gerhard Struber am Sonntag ein 1:0 (1:0) gegen den FC Schalke 04. Durch den Treffer von Damian Downs (43. Minute) nach einem schweren Fehler von Schalkes Mehmet Aydin holte der FC den dritten Liga-Sieg in Serie und bleibt damit Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga.
Mit 40 Zählern bleibt der Absteiger zwei Punkte vor dem Hamburger SV und dem 1. FC Kaiserslautern. «Es war eine unglaubliche Woche. Wir haben extrem gefightet», sagte Abwehrspieler Joël Schmied vier Tage nach dem 2:3 nach Verlängerung im Pokal-Derby bei Bayer Leverkusen.
«Wir mussten uns emotional befreien von der Pokal-Geschichte», sagte Trainer Struber, dessen Team beim Double-Sieger Leverkusen nach eine 2:0-Führung noch ausgeschieden war. Nun aber jubelte der Österreicher wieder: «Hier ist jeder bereit, all-in zu gehen. Das sieht nicht immer schön aus.»
Traditionsduell auf mäßigem Niveau
Wohl wahr. Das Traditionsduell war spannend, aber alles andere als hochklassig. Schalke spielte viel zu fehlerbehaftet. Insbesondere das Fehlen von Moussa Sylla war schmerzlich zu spüren. Der Torjäger fällt mit einem Muskelfaserriss vorerst aus. Köln war überlegen, spielte aber viel zu umständlich, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden.
Beim Tor des Tages profitierte Downs von einem schweren Fehler Mehmet Aydins, der defensiv allgemein nicht gut aussah. Linton Maina nahm eine viel zu nachlässige Rückgabe auf Schalke-Keeper Justin Heekeren auf und bediente Downs, der problemlos einschieben konnte.
Aydin-Fehler sorgt für die Entscheidung
«Ein junger Spieler hat eine Einschätzung gehabt, die er hoffentlich nie wieder macht», sagte Schalke-Coach Kees van Wonderen zum Fehler Aydins. Sein Team muss nach der zweiten Pleite am Stück nun wieder sorgenvoller nach unten schauen. Da Eintracht Braunschweig 2:0 beim Karlsruher SC gewann, liegt Schalke nur noch sechs Punkte vor den Abstiegsrängen. «Daran sieht man auch, warum Köln oben ist und wir unten. Das begleitet uns die ganze Saison, dass wir viele individuelle Fehler machen», sagte Angreifer Kenan Karaman.
Dass Schalke am Ende doch noch die Möglichkeit hatte, zu punkten, lag an den schwindenden Kräften der Kölner. «Die Waden spüre ich extrem», bekannte Schmied. «Wichtig ist, dass wir wieder zu null gespielt haben. Das gibt Selbstvertrauen.» Am Freitag geht es für die Kölner beim neuen Tabellenvierten 1. FC Magdeburg weiter.