Der junge Kapitän des 1. FC Köln riss die Arme in die Höhe und bejubelte den historischen Sieg. «Das bedeutet mir als Kölner Junge enorm viel», sagte Jan Thielmann, jüngster FC-Kapitän, den es bisher gab, nach dem souveränen 3:1-Erfolg im ersten Zweitligaduell mit dem FC Schalke 04. «Wir haben es mit unseren schnellen Leuten richtig gut gemacht, wir sind auch kein Team, das sich hinten reinstellt.»
Damit mausert sich der 1. FC Köln zum Aufstiegskandidaten in der 2. Fußball-Bundesliga, in der es bereits am vierten Spieltag zur Trennung zwischen Trainer Torsten Lieberknecht und dem SV Darmstadt 98 gekommen ist. «Heute ist kein guter Tag für den SV Darmstadt 98. Denn ein Mensch, der sich komplett mit den Lilien identifiziert und große Verdienste um den Verein erworben hat, ist ab sofort nicht mehr unser Trainer», teilte SVD-Präsident Rüdiger Fritsch einen Tag nach dem desaströsen 0:4 bei der SV Elversberg und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz mit.
Köln eine Nummer zu groß für Schalke
In Gelsenkirchen sendeten die Kölner mit einer phasenweise beeindruckenden Leistung ein Zeichen an die ambitionierte Konkurrenz. «Solche Siege helfen uns auf dem Weg unserer Entwicklung», befand FC-Trainer Gerhard Struber. Die vom Weltverband FIFA verhängte Transfersperre kann sich noch richtig positiv auf die Mannschaft von Struber auswirken. Fünf Spieler aus der eigenen Jugend standen in der Startelf.
Damion Downs (25. Minute), Linton Maina (45.+1) und Tim Lemperle (46.) trafen zum Sieg im Duell der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder. Für Schalke war lediglich Kapitän Kenan Karaman (66./Foulelfmeter) erfolgreich. «Diese drei Gegentreffer dürfen niemals passieren. Wir haben viel zu naiv verteidigt», sagte Schalkes Kapitän. «Man hat gesehen, dass es gegen eine Top-Mannschaft wie Köln nicht reichte.»
Düsseldorf wieder angriffslustig
Die in der vergangenen Saison in der Relegation gescheiterten Düsseldorfer sind bereits wieder angriffslustig und haben die Tabellenführung übernommen. Neuzugang Danny Schmidt erzielte den 1:0-Siegtreffer nach einer guten Leistung gegen Hannover 96. «Wir müssen uns in den letzten Wochen in Sachen Ergebnisse nicht verstecken. Das war heute richtig cool und wir gehen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause», sagte Fortunas Trainer Daniel Thioune.
Braunschweig bleibt punktlos
Der SC Paderborn hat den Sprung an die Spitze derweil verpasst. Die Ostwestfalen kamen gegen Aufsteiger SSV Ulm über ein 0:0 nicht hinaus. Auf Platz zwei springt der Karlsruher SC, der sich einen knappen 2:1-Erfolg bei Eintracht Braunschweig erkämpfte. Damit bleiben die Niedersachsen punktlos am Tabellenende.
Die SpVgg Greuther Fürth und der 1. FC Magdeburg feierten überraschend deutliche 4:0-Auswärtssiege. Dabei düpierten die Magdeburger den 1. FC Nürnberg in dessen eigenem Stadion. Fürth setzte sich bei Jahn Regensburg durch.
HSV kommt auf Touren
Der Hamburger SV gewann sein Heimspiel gegen Preußen Münster deutlich mit 4:1. Torjäger Robert Glatzel feierte sein Startelf-Debüt in dieser Saison mit zwei Treffern, Neuzugang Davie Selke blieb zunächst auf der Bank. «Wir haben alle ein großes Ziel vor Augen. Da geht es nicht um Personen, sondern um das große Ganze», sagte HSV-Trainer Steffen Baumgart, der den Traditionsclub aus der Hansestadt am Ende des siebten Zweitligajahres endlich zurück in die Erstklassigkeit führen will.