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Bausewein: Barocke Führungskultur am Erfurter Theater

Bei allem Streit um das Erfurter Theater gibt es Einigkeit in einem Punkt: Das Haus braucht einen Neuanfang. Doch der Weg dorthin ist schwierig und hält einige rechtliche Stolpersteine bereit.
Thüringer Oberbürgermeister
Andreas Bausewein (SPD), Oberbürgermeister von Erfurt, während einer Pressekonferenz. © Martin Schutt/dpa

Nach dem Stadtratsbeschluss zu einem Neustart am Erfurter Theater sieht Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) viele offene Rechtsfragen. Das Haus müsse dringend wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht werden, betonte Bausewein am Donnerstag in Erfurt. Zuvor hatte der Stadtrat in der Nacht zu Donnerstag zwar den Generalintendanten Guy Montavon als Werkleiter abberufen. Dem zwischen Montavon und der Stadt ausgehandelten Aufhebungsvertrag stimmten die Stadträte aber nicht zu. Der Vertrag enthielt nach Angaben von Kulturdezernent Tobias Knoblich unter anderem eine Entlastungsklausel, mit der ein Schlussstrich für Montavon gezogen worden wäre. Mit dem Stadtratsbeschluss bleibt Montavon zunächst Intendant, er soll jedoch weiterhin freigestellt bleiben.

Bausewein sagte, die weitere Freistellung von Montavon müsse jetzt juristisch geprüft werden. Zudem soll nun eine nicht in Erfurt ansässige Kanzlei einen neuen Aufhebungsvertrag ausarbeiten. Diesem müsse dann auch Montavon zustimmen. Das könnte ein Prozess sein, der länger dauere, sagte Bausewein.

Barocke Führungskultur

Am Erfurter Theater gibt es Vorwürfe mutmaßlicher sexueller Übergriffe sowie des Machtmissbrauchs. Die Stadt hatte daraufhin bei einer Kanzlei ein Gutachten zur Aufklärung in Auftrag gegeben. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es zwar Rechts- und Regelverstöße gab, aber keine verfolgbaren Straftaten. Zudem wurde die Führungskultur an dem Haus als nicht mehr zeitgemäß kritisiert. «Das Theater braucht einen Neustart, weil dort offensichtlich eine sehr barocke Führungskultur herrschte», sagte Bausewein.

«Wir brauchen neue Köpfe am Theater, haben aber juristisch und arbeitsrechtlich nichts in der Hand», beschrieb Bausewein das Dilemma. Montavons Vertrag läuft bis Ende Juli 2027. Der von der Stadtspitze vorgelegte Aufhebungsvertrag wäre daher ein guter Kompromiss gewesen, da Montavon damit nur noch pro Forma im Amt geblieben und vorzeitig ausgeschieden wäre. Damit wäre auch ein möglichst schneller Neustart möglich gewesen. Ferner sollen laut Bauswein die Vorwürfe mit einem Erweiterungsgutachten tiefer untersucht werden. Gegen wen sich die Vorwürfe konkret richten und welchen Umfang sie haben, ist bisher öffentlich nicht bekannt.

Die Werkleitung für das Theater - und damit die Hoheit über das Budget und das Personal - sollen nach dem Beschluss der Stadträte der bisherige stellvertretende Generalintendant Malte Wasem und eine bisherige Mitarbeiterin der Erfurter Stadtwerke übergangsweise übernehmen. Montavon hat sich zu dem Stadtratsbeschluss bislang noch nicht öffentlich geäußert.

© dpa
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