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Telefonseelsorge in Krisenzeit: Gut eine Million Kontakte

Auch im Kriegs- und Krisenjahr 2023 waren wieder Rat und Trost der Telefonseelsorge gefragt. Bei den ehrenamtlichen Mitarbeitenden meldeten sich viele Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten. Oft ging es um Einsamkeit.
Telefonseelsorge auch 2023 gefragt
Das Handbuch Telefonseelsorge liegt vor einem Telefon in den Räumen der Telefonseelsorge. © picture alliance / Oliver Berg/dpa/Illustration

Im zu Ende gehenden Jahr haben sich erneut mehr als eine Million Menschen mit ihren Sorgen, Nöten und Ängsten an die Telefonseelsorge gewandt. Der Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine, Einsamkeit und depressive Stimmungen waren häufig Auslöser der Anrufe, wie der Vorsitzende des bundesweiten Telefonseelsorge-Arbeitsgruppe Statistik, Ludger Storch, schilderte.

Es gebe noch keine detailgenaue abschließende Auswertung für 2023, die Zahl der Kontakte werde aber in der gleichen Größenordnung liegen wie im Vorjahr mit damals rund 1,2 Millionen Anrufen. Mehr als ein Viertel der Anrufe - etwa 27 Prozent - entfallen auf Nordrhein-Westfalen, sagte Storch, der auch Leiter der Bochumer Telefonseelsorge ist.

Neben Anrufen ist ein ebenfalls anonymer Kontakt im Chat oder per Mail möglich. In den vergangenen Jahren gab es jeweils deutlich mehr als 30.000 Chats und wurden weit über 41.000 Mails ausgetauscht. Bei der Telefonseelsorge arbeiten bundesweit über 7700 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auch 2023 sei wieder ein von Krisen gezeichnetes Jahr gewesen, was Storch zufolge «das Lebensgefühl von immer anderen Krisensituationen betroffen» habe. «Der Krieg in der Ukraine und auch der Krieg im Nahen Osten versetzen viele in Sorgen und Ängste.» Die Folgen der Corona-Pandemie klingen aktuell noch nach, wie sich besonders beim Thema Sozialkontakte und in häufigen sozialen Ängsten zeige. Und auch die Preissteigerungen hätten oftmals Spuren im persönlichen Alltag hinterlassen, sagte Storch der Deutschen Presse-Agentur.

Am Telefon rangiere das Thema Einsamkeit nach wie vor an erster Stelle, sei bei mehr als jedem fünften Anrufenden Grund des Gesprächs gewesen. Sehr häufig werde über Ängste und depressive Stimmungen gesprochen. In vielen Kontakten kommen auch Suizidgedanken zur Sprache. Am Telefon sind besonders viele Menschen aus der Altersgruppe 30 bis 69 Jahre vertreten, bei Chat und Mails ist die Altersstruktur tendenziell etwas jünger.

Auch bei der Nummer gegen Kummer, die die Zielgruppen Kinder, Jugendliche und Eltern abdeckt, lagen die Beratungszahlen nach erster vorläufiger Einschätzung auf dem hohen Niveau von 2022 (rund 121.500 Beratungen), wie es dort hieß. Die Helpline Ukraine für Menschen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, werde weiterhin häufig nachgefragt.

© dpa
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