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Prozessauftakt: Fußballprofi um 1,4 Millionen Euro betrogen?

In Bielefeld steht ein Mann vor Gericht, der mit windigen Deals einen Fußballprofi um 1,4 Millionen Euro gebracht haben soll. Doch es ist unklar, ob die Drahtzieher des Betrugs nicht ganz andere sind.
Prozess um Betrug mit Fußball-Profi als Opfer
Der Angeklagte sitzt in einem Saal vom Landgericht und verdeckt sein Gesicht mit einer Mappe. © Friso Gentsch/dpa

Das Landgericht Bielefeld verhandelt gegen einen 41-Jährigen, der einen deutschen Fußballprofi um 1,4 Millionen Euro betrogen haben soll. Er soll dem prominenten Bundesliga-Fußballer Gewinne über seine Beteiligung an einer Marketingfirma versprochen haben, die gar nicht realisierbar waren. Wie die Staatsanwaltschaft zum Prozessauftakt am Donnerstag vortrug, geht es um insgesamt 17 Taten zwischen September 2017 und März 2019.

In den mehr als eineinhalb Jahren zahlte der Fußballer demnach Summen zwischen 13.000 und 200.000 Euro an den Angeklagten oder dessen Lebensgefährtin. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft diente das Geld ausschließlich dazu, das Leben des angeklagten Deutschen zu finanzieren. Wo das Geld wirklich gelandet ist, wird laut Einschätzung des Gerichts aber schwierig zu beweisen sein. Das Verfahren könnte deshalb gegen Auflage eingestellt werden.

Insgesamt soll der Fußballer rund 1,4 Millionen Euro aufwendet haben, die als zwei Investments in eine türkische Marketingfirma flossen. Über diese Firma sollte unter anderem eine Deutschlandreise des brasilianischen Fußballers Ronaldinho für eine Werbekampagne für Energy-Drinks organisiert werden. Dieser Deal kam aber nie zustande.

Eine Strafanzeige hatte der Fußballer allerdings nicht erstattet. Ermittelt wurde schließlich wegen des Verdachts von Geldwäsche, weil regelmäßig hohe Beträge überwiesen, abgehoben und wahrscheinlich in die Türkei weitergeleitet wurden. Das Gericht hatte bereits bei Prüfung der Anklage zahlreiche Anhaltspunkte dafür gesehen, dass der Inhaber der Firma der eigentliche Betrüger in dem Fall sein könnte. Deshalb hatte das Landgericht das Verfahren zunächst nicht eröffnet. Das Oberlandesgericht in Hamm widersprach, so dass der Prozess am Donnerstag startete.

Das Gericht sah allerdings auch am ersten Verhandlungstag Schwierigkeiten, eine umfassende Beweisaufnahme durchzuführen. Nach Beratung schlug es vor, das Verfahren einzustellen, wenn der Angeklagte 30.000 Euro zahlt und auf eine Entschädigung für rund fünf Monate U-Haft verzichtet. Die Gründe: Wichtige Zeugen säßen im Ausland - ihnen konnte bislang keine Ladung zum Prozess zugestellt werden. Andere Zeugen, müssten sich, weil sie in einen möglichen Betrug verwickelt sein könnten, nicht selbst belasten und könnten die Aussage verweigern. Auf dieser Grundlage sei es schwierig die Wahrheit zu ermitteln.

Sollten Staatsanwaltschaft und der Angeklagte den Vorschlag akzeptieren, würde das Verfahren vorzeitig enden. Wenn nicht, setzt das Landgericht den Prozess am 18. April fort.

Redaktionshinweis: Name des Spielers wurde gestrichen. Bislang liegt dpa keine Stellungnahme des Betroffenen vor. (11.04.2024, 13:40 Uhr)

© dpa
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