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Trends: Farbige Fasern, Mischgewebe und nützliche Abfälle

Auf einer internationalen Tagung, die am Mittwoch in Bremen beginnt, werden Neuerungen der Baumwollbranche vorgestellt. Eine Übersicht.
Baumwolle
Eine Baumwollpflanze liegt mit anderen Ausstellungsstücken in einer Vitrine im Eingangsbereich der Baumwollbörse in Bremen. © Carmen Jaspersen/dpa

Die Verringerung der Umweltbelastung steht bei der 37. Auflage der Internationalen Baumwolltagung in Bremen, die an diesem Mittwoch beginnt, mehr denn je im Mittelpunkt. Forscher entwickeln farbige Baumwolle, die später nicht mehr gefärbt werden muss, Textilmaschinenbauer arbeiten an einer Kombination verschiedener Naturfasern und Modeunternehmen erkundigen sich mehr und mehr nach recycelten Produkten.

Die wichtigsten Erzeugerländer für Baumwolle sind China, Indien, die Vereinigten Staaten und Brasilien. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben weltweit rund 32 Millionen Bauern, nahezu die Hälfte Frauen, vom Baumwollanbau. Ein großes Problem: Der hohe Wasserbedarf.

Grüne, blaue, rote Baumwolle

Der Wissenschaftler Filipe Natalio forscht am Weizmann-Institut für Wissenschaft im israelischen Rehovot. Natalio berichtet, dass es im Labor bereits möglich sei, Baumwolle zu züchten, die nicht weiß oder grau sei, sondern beispielsweise rot. Der Vorteil: Das Färben der Baumwollkleidung könne entfallen. Rund 2700 Liter Wasser braucht es Natalio zufolge, um ein einzelnes T-Shirt aus dem Material zu färben. Auf dem Feld wächst die bunte Baumwolle bislang nicht, sagt Natalio. Daran arbeitet seine Forschungsgruppe.

Hanf - die Mischung machts

Ralf Müller vom Textilmaschinenbauer Trützschler aus Mönchengladbach beschäftigt sich mit der Kombination von Baumwoll- und Hanffasern. Spinnereien fragten zunehmend an, ob es Maschinen gebe, die Hanf verarbeiten könnten, berichtet Müller. Hanf gilt bei den Kunden als nachhaltig, weil er regional angebaut werden kann, Kohlendioxid bindet und vergleichsweise wenig Wasser braucht. Das Material mit Maschinen zu verarbeiten, sei jedoch noch aufwendig und teuer. Das könne sich künftig ändern. Die Entwicklung in dem Bereich werde vorangetrieben, sagt Müller.

Alte, neue Kleider

Stefan Schlichter ist Professor an der Technischen Hochschule Augsburg und setzt sich mit Kreislaufwirtschaft auseinander. Vereinfacht geht es darum, dass etwa abgetragene T-Shirts verwendet werden, um neue Produkte zu schaffen. Deutschland erzeuge ähnlich viel Baumwollabfall wie Indien, schreibt Schlichter. «Wir hätten Rohstoff genug, wenn wir ihn denn nutzen würden.» Am Recyclingatelier in Augsburg, einer Modellfabrik, forschen Wissenschaftler wie Schlichter, wie Fasern wiederverwendet werden können. Das Interesse von Modeunternehmen, die sich Produktvorschläge wünschen, sei groß. «Wir werden überrannt», sagt Schlichter.

© dpa
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