Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Lebenslange Haft für tödliche Messerattacke im Zug

Mit einem Küchenmesser ging er in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein unvermittelt auf Fahrgäste los, zwei Menschen starben. Nun ist Ibrahim A. zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Prozess
Der Angklagte Ibrahim A. ist zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. © Christian Charisius/dpa-POOL/dpa

Im Prozess um die tödliche Messerattacke im schleswig-holsteinischen Brokstedt hat das Landgericht Itzehoe den Angeklagten Ibrahim A. wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 34-Jährige im Januar 2023 in einem Regionalzug zwei Menschen erstochen und vier schwer verletzt hat. Zudem stellte die Große Strafkammer die besondere Schwere der Schuld fest, was bedeutet, dass eine Aussetzung der Strafe zur Bewährung nach 15 Jahren praktisch ausgeschlossen ist. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Zwei Tote, vier Schwerverletzte

Ibrahim A. hatte am Nachmittag des 25. Januar 2023 in dem Regionalzug auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg ein Küchenmesser gezogen und damit unvermittelt Fahrgäste angegriffen. Eine 17-Jährige und ihr 19 Jahre alter Freund starben. Vier weitere Fahrgäste wurden schwer verletzt. Der Täter wurde schließlich von Fahrgästen überwältigt. Die Tat sorgte weit über Schleswig-Holstein hinaus für Entsetzen. Der Prozess dauerte mehr als zehn Monate - fast 100 Zeugen und Gutachter vernahm das Gericht. 

Bei der Frage der Schuldfähigkeit folgte die Große Strafkammer damit dem Gutachten des Psychiaters Arno Deister. Der Professor hatte psychotische Symptome und eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei dem Angeklagten diagnostiziert, aber keine Psychose. «Ich sehe keine Beeinträchtigung der Einsichtsfähigkeit», hatte er gesagt. Auch liege keine Aufhebung der Steuerungsfähigkeit vor.

Das Gericht folgte mit seinem Urteil der Strafforderung von Staatsanwältin Janina Seyfert. Verteidiger Björn Seelbach hatte dagegen für die Unterbringung seines Mandanten in der forensischen Psychiatrie plädiert. Für den Fall, dass die Strafkammer keine eingeschränkte Schuldfähigkeit oder Schuldunfähigkeit sehe, hatte er eine Verurteilung zu zehn Jahren wegen Totschlags und schwerer oder gefährlicher Körperverletzung gefordert.     

Bis wenige Tage vor dem Angriff hatte Ibrahim A. in Hamburg wegen einer anderen Tat in Untersuchungshaft gesessen. Der aus dem Gazastreifen nach Deutschland gekommene Mann hatte eine Duldung und war zu einem Termin bei der Ausländerbehörde nach Kiel gefahren. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft handelte er aus Frust. 

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Zur Frage, ob sein Mandant in Revision gehen wolle, sagte Seelbach, dazu müsse er erst die schriftliche Urteilsbegründung abwarten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Glastonbury Festival 2024
Musik news
Tickets für Glastonbury-Festival schnell ausverkauft
Jonas Kaufmann, Intendant der Tiroler Festspiele
Kultur
Kaufmann: Opernbesuch soll wie Urlaub, nicht Arbeit sein
Die Komödie
Tv & kino
Knutschen im Angesicht des Tannenbaums
Social Media Apps auf einem Smartphone
Internet news & surftipps
Bluesky, Mastodon & Co: Tipps für X-Aussteiger
OPPO Find X8 und X8 Pro: Alle Infos zu den Flaggschiffen
Handy ratgeber & tests
OPPO Find X8 und X8 Pro: Alle Infos zu den Flaggschiffen
HyperOS 2.0: KI-Fokus & mehr – das erwartet Dich
Handy ratgeber & tests
HyperOS 2.0: KI-Fokus & mehr – das erwartet Dich
ATP-World Tour Finals in Turin - Finale
Sport news
«Sensationell» - Krawietz/Pütz feiern historischen Titel
Ein Mann regelt seine Finanzen am Smartphone
Job & geld
Bonus, Weihnachtsgeld & Co: So nutzen Sie das Geld sinnvoll