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Rushdie: Künstler sind Zielscheibe autoritärer Regierungen

Salman Rushdie ist ein großer Verfechter der Meinungsfreiheit. Die Lage von Künstlerinnen und Künstlern auf der Welt bereitet dem Schriftsteller aber große Sorgen.
Salman Rushdie
Der Schriftsteller Salman Rushdie wurde 2022 von einem Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Schriftsteller Salman Rushdie («Die satanischen Verse», 76) ist eigenen Worten zufolge sehr um die Sicherheit von Künstlerinnen und Künstlern besorgt. Die Welt werde zu einem viel wütenderen Ort, «an dem die Menschen anscheinend viel leichter zur Gewalt greifen, als es früher der Fall war», sagte Rushdie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Und natürlich mache ich mir darüber große Sorgen, vor allem, weil sich vieles davon gegen Künstler verschiedener Art richtet, nicht nur gegen Schriftsteller, sondern auch gegen Musiker und sogar bildende Künstler in verschiedenen Teilen der Welt.» Der chinesische Künstler Ai Weiwei etwa habe in China große Probleme bekommen.

«Künstler scheinen also überall auf der Welt zur Zielscheibe autoritärer Regierungen geworden zu sein. Und das ist sehr besorgniserregend», sagte Rushdie. Je autoritärer eine Regierung oder ein Staatschef sei, desto mehr wollten sie Geschichten kontrollieren können. «Sie sagen: So sind die Dinge, und das ist es, was ihr tun und lassen müsst. Und wenn du davon abweichst, dann werden wir dich verfolgen.» Schriftsteller und Künstler seien Menschen, die nicht in das Weltbild der Mächtigen passten.

Rushdie zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwart. Er war im Jahr 2022 bei einer Veranstaltung in den USA von einem Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt worden. In seinem neuen Buch «Knife» verarbeitet der in Indien geborene Autor die Attacke, bei der er sein rechtes Auge verlor und weitere schwere Verletzungen erlitt. 1989 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini wegen des Romans «Die satanischen Verse» zur Ermordung des Autors aufgerufen.

© dpa
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