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Polizei bearbeitet mehr Straftaten im Land Bremen

Innensenator Mäurer hat die polizeiliche Kriminalstatistik vorgestellt. Die Zahlen sind angestiegen. Was sind die Gründe dafür?
Innensenator Mäurer
Ulrich Mäurer (SPD), Innensenator von Bremen. © Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Die Polizei hat im vergangenen Jahr im Land Bremen deutlich mehr Straftaten bearbeitet als im Jahr zuvor. Es wurden etwa 97.000 Taten abgearbeitet, wie aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2023 hervorgeht, die am Freitag in Bremen vorgestellt wurde. Im Vorjahresvergleich entspricht das einer Zunahme von rund 21,7 Prozent. Die Zahl ist auch deswegen gestiegen, weil die Polizei im vergangenen Jahr Bearbeitungsrückstände abbaute.

Die Aufklärungsquote im Land stieg um zwei Prozentpunkte auf 48 Prozent. In der Stadt Bremerhaven ist die Quote mit 58,8 Prozent vergleichsweise hoch.

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) verwies darauf, dass sich der Anstieg der Taten nicht allein in nur in diesem Bundesland beobachten lasse. Nach einer Prognose des Bundeskriminalamts für das erste Halbjahr 2023 nahmen auch die bundesweiten Zahlen zu.

Kritik an der Entwicklung äußerten Gewerkschaften. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Bremen, Nils Winter, sagte, das Leben in den Städten und im Polizeidienst sei gefährlicher geworden. Die Arbeitsbelastung nehme zu. Die Gewerkschaft fordert unter anderem mehr Personal. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Bremen, Bernard Soika, kritisierte, die Polizei sei unterbesetzt. Es fehle an Personal, um Fälle abzuarbeiten, die Belastung wachse. Auch er forderte Neueinstellungen.

Die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm beklagte einen Anstieg häuslicher Gewalt. Es habe in dem Feld eine Zunahme von rund 34 Prozent gegeben. Es handle sich um die «Spitze des Eisberges», sagte Wilhelm. Sie forderte von der Regierung, Hilfs- und Beratungsangebote für Frauen und Mädchen dauerhaft sicherzustellen.

Für die Entwicklung nannte das Innenressort außer der Aufarbeitung der Rückstände weitere Gründe. So sei die Bevölkerung in Bremen im Berichtszeitraum um rund 8500 Menschen angewachsen. Die Migration wirke sich zudem auf die Kriminalität aus. Verwiesen wurde darauf, dass in der Stadt Bremen der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen bei Diebstahl bei 55 Prozent und bei Raub bei 60 Prozent liege.

Mäurer begründete den Trend weiter mit der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung und der hohen Inflation in Deutschland. So hätten Menschen in der Stadt Bremen im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so oft ihr Auto getankt, ohne dafür zu zahlen.

Oppositionsfraktionen bewerteten die vorgestellten Zahlen kritisch. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Marco Lübke, sagte: «Innensenator Mäurer sollte sich fragen, ob er noch Herr der Lage ist und die Sicherheit in unserem Land im Griff hat.» Lübke erneuerte die Forderung nach Kör­per­ka­me­ras und Tasern für alle Polizisten. Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marcel Schröder, nannte die Zahlen schockierend. Er fordert eine Strategie gegen Drogen am Hauptbahnhof, eine bessere Ausstattung der Polizei und Abschiebungen ausländischer Täter.

In der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst werden Straftaten, die von der Polizei abschließend bearbeitet worden sind. Staatsschutz- und Verkehrsdelikte sowie Taten, die außerhalb Deutschlands begangen wurden, werden nicht registriert. Die Statistik bildet die Lage nicht exakt ab, es handelt sich um eine Annäherung. Es gibt Taten, die der Polizei nicht bekannt sind.

© dpa
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