Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will die am Beginn ihrer Amtszeit verschobene Reise nach Polen nachholen. Das verlautete am Mittwoch aus der Staatskanzlei nach dem Antrittsbesuch des polnischen Botschafters in Deutschland, Dariusz Pawłoś, in Schwerin. Wann die Reise stattfinden soll, wurde nicht bekannt. Pawłoś sagte laut Pressemitteilung der Staatskanzlei: «Die Bundesratspräsidentin ist in Polen immer herzlich willkommen.»
Schwesig wollte ihre erste Auslandsreise als Bundesratspräsidentin im Februar in das östliche Nachbarland unternehmen. Der Besuch wurde jedoch aufgrund der «innenpolitischen Situation zu diesem Zeitpunkt» als nicht realisierbar eingeschätzt, wie der Chef der Schweriner Staatskanzlei, Patrick Dahlemann (SPD), damals erklärte.
Einige Medien stellten einen Zusammenhang mit Kritik an Schwesigs früherem Russland-Kurs her. Insbesondere ihr Eintreten für den Bau der umstrittenen Gasleitung Nord Stream 2 war vor allem auch in Polen mit Argwohn betrachtet worden.
Die MV-Ministerpräsidentin hob die enge Zusammenarbeit des Bundeslandes mit seinen Nachbarregionen in Polen hervor. Im vergangenen Jahr sei Polen der wichtigste Handelspartner Mecklenburg-Vorpommerns gewesen. Dazu trage insbesondere die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Metropolregion Szczecin (Stettin) bei. «Für uns in Mecklenburg-Vorpommern sind die gute Nachbarschaft, der Handel und Austausch mit Polen tragende Säulen unserer Landespolitik. Wir sind Nachbarn und Freunde», betonte Schwesig.
Vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien sei für beide Seiten von hoher Bedeutung. Schwesig und der polnische Botschafter regten den Angaben zufolge eine gemeinsame Wirtschaftskonferenz mit Akteuren aus der Energiebranche an.