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Burnout? Diese Warnzeichen sollten Sie kennen

Keine Energie mehr, bloß Erschöpfung: Eine Erfahrung, die auch Altkanzler Gerhard Schröder gemacht und sich in eine Klinik begeben hat - Burnout. Woran erkennt man, dass man Hilfe braucht?
Frau stützt erschöpft den Kopf in die Hände
Wenn nichts mehr geht: Ein Burnout kann sich durch unterschiedliche Beschwerden bemerkbar machen. © Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

Da herrscht bloß eine unendliche innere Leere und das Gefühl: «Da geht nichts mehr.» Diesen Zustand schildern viele Menschen, die einen Burnout erlebt haben. 

Es trifft den Altenpfleger, der ständig den Zeitdruck im Nacken hat. Die alleinerziehende Mutter, der die Unterstützung im Alltag fehlt. Und auch den Altkanzler: Gerhard Schröder hat sich nun aufgrund eines Burnouts in einer Klinik Hilfe gesucht. 

Drei Fragen und Antworten rund um das Gefühl des Ausgebranntseins: 

Warum entsteht ein Burnout? 

Anhaltende Überlastung - ohne die Möglichkeit, ausreichend Erholung und Kraft schöpfen zu können: Das kann in einem Burnout enden. 

Die möglichen Ursachen sind vielfältig, oft haben sie mit dem Arbeitsumfeld zu tun, wie Petra Beschoner von der Akutklinik Bad Saulgau erklärt. Beispiele sind Konflikte, Druck oder Mobbing am Arbeitsplatz, hohe Erwartungen an sich selbst, ständiger Zeitdruck oder fehlende Wertschätzung. 

Auch wenn man beim Begriff «Burnout» direkt an Arbeit denkt: Es muss sich nicht immer um beruflichen Stress handeln, wie es von der Stiftung Gesundheitswissen heißt. Auch Belastungen und ungelöste Probleme im Privatleben können Menschen auf Dauer ausbrennen - etwa, wenn sie Angehörige pflegen. 

Woran erkenne ich, ob ich bereits einen Burnout haben könnte? 

Betroffene erkennen meist nur schwer, wie ausgebrannt sie womöglich schon sind. «Denn typische Warnsignale – die Experten in körperliche, emotionale, geistige und soziale Erschöpfung unterteilen – werden von Betroffenen oftmals lange ignoriert oder nicht als solche wahrgenommen», so Petra Beschoner, die Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin ist. 

Typisch sind diese drei Anzeichen: 

  • Erschöpfung: Betroffene schildern, dass ihnen die Energie fehlt, dass sie sich müde, überfordert und ausgelaugt fühlen, schreibt das Portal «gesundheitsinformation.de». Dazu gesellen sich mitunter auch körperliche Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme. Auch Schlafstörungen sind ein Anzeichen.
  • Entfremdung: Betroffene gehen innerlich auf Abstand, empfinden keine Freude mehr an ihren (beruflichen) Tätigkeiten. Oft entwickeln sie eine zynische Haltung. Ein Warnzeichen ist auch, wenn Betroffene sich zurückziehen. «Partner, Kinder, Familie und Freunde werden vernachlässigt oder gar als feindlich empfunden», beschreibt Petra Beschoner.
  • Verringerte Leistungsfähigkeit: Betroffenen fällt es schwer, sich zu konzentrieren oder nachzudenken. Ihre alltägliche Leistung leidet - das kann für den Beruf ebenso wie für den Haushalt gelten. 

Es gibt auch Anzeichen, die schon viel früher auftreten. Petra Beschoner zufolge zählen dazu unter anderem Erleichterung über ausgefallene Termine, Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit und fehlendes Interesse am Gegenüber.

Auch körperliche Beschwerden können darauf hindeuten, dass sich ein Burnout anbahnt - zumindest dann, wenn sie wiederholt und dauerhaft ohne organischen Befund auftreten. Beispiele sind Kopfweh, Nackenschmerzen, Tinnitus oder Hörsturz. 

Verdacht auf Burnout: Was mache ich nun? 

Der erste Schritt ist ein Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin - für eine erste Einschätzung und auch, um mögliche körperliche Ursachen abzuklären. Hinter ständiger Müdigkeit und depressiven Verstimmungen kann nämlich auch eine Schilddrüsenunterfunktion stecken, so Petra Beschoner. 

Hilfe von Profis ist gefragt? Dann kann der Hausarzt an einen ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten oder eine Fachärztin für Psychiatrie oder Psychosomatische Medizin überweisen. Dort wird individuell entschieden, wie das Burnout am besten behandelt wird - ambulant, teilstationär oder stationär.

© dpa ⁄ Ricarda Dieckmann, dpa
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