Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Hypochondrie: Was hilft gegen die Angst vor Krankheiten?

Der Kopf tut weh: normale Schmerzen oder gefährlicher Hirntumor? Menschen, die von Hypochondrie betroffen sind, leiden oft, ohne dass körperliche Ursachen dahinterstecken. Das kann behandelt werden.
Eine Frau ist krank zuhause
Hypochondrie zeigt sich durch übermäßige Beschäftigung mit körperlichen Symptomen, oft ohne medizinische Befunde. © Christin Klose/dpa-tmn

Sie checken immerzu, ob mit ihnen alles in Ordnung ist, und haben doch ständig das Gefühl, an einer schweren Erkrankung zu leiden: Menschen mit Hypochondrie «sind überzeugt, dass ihre Gesundheit in großer Gefahr ist», sagt Klaus-Dirk Kampz, Geschäftsführer der My Way Psychiatrischen Klinik in Reichshof-Eckenhagen (NRW). 

Ein Hauptsymptom ist die übermäßige Beschäftigung mit körperlichen Symptomen – oft ohne medizinische Befunde. Kampz: «Menschen mit einer hypochondrischen Störung leiden ohne eine Erklärung für ihre Symptome enorm unter der Ungewissheit.» 

Auswirkungen auf den Alltag

Infolgedessen komme es sehr häufig zu Arztbesuchen, Arztwechseln und zum Anzweifeln von medizinischen Befunden, führt er aus. Und: «Nicht selten vermeiden Betroffene Situationen, die ihre Angst vor einer Erkrankung verstärken, seien es berufliche Tätigkeiten oder Freizeitaktivitäten.»

«Betroffene beobachten aufgrund ihrer Angst permanent die eigenen Körperfunktionen, messen beispielsweise alle paar Minuten ihren Puls oder Blutdruck und interpretieren kleinste Abweichungen als Anzeichen schwerer Erkrankungen», erklärt der Fachmann. «Diese zwanghafte Kontrolle prägt den Alltag enorm und ist eine verzweifelte Suche nach Sicherheit.» 

Deshalb zähle die psychische Krankheit laut aktueller ICD-11-Auflistung der Weltgesundheitsorganisation WHO künftig auch zur neuen Klassifikation der Zwangsstörungen, so Kampz. 

Behandeln lassen - aber die Psyche

Zur Angst, an einer schweren körperlichen Erkrankung zu leiden, kommt: Aufgrund schlechter Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem oder Stigmatisierung («eingebildete Krankheit») scheuen sich viele Betroffene anfangs oft, ihre übertriebene Angst vor Erkrankungen als Form einer psychischen Erkrankung anzuerkennen, heißt es von den Experten der Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee. Doch das ist wichtig.

Ohne Behandlung drohen zusätzliche psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Panikattacken. Daher raten Fachleute Betroffenen übereinstimmend zu Psychotherapie. Denn: Für Hypochonder fühlen sich die Beschwerden sehr real an, sie können ihre Denk- und Verhaltensmuster nicht einfach ablegen. 

Mit professioneller Hilfe und in der Regel verhaltenstherapeutischen Verfahren aber können sie ihren Ängsten auf den Grund gehen und Bewältigungsstrategien entwickeln, die einen Alltag mit deutlich weniger Sorgen ermöglichen. Dazu gehört laut Kampz, zu akzeptieren: Für eine gesunde Verfassung gebe es «keine absolute Gewissheit, wie sie sich Betroffene wünschen, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit».

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Preview der 3sat-Doku über Liedermacher Grebe
Tv & kino
Grebes Weg auf die Waldbühne - Doku huldigt krankem Musiker
Lady Gaga
Musik news
Lady Gaga gibt Gratis-Konzert an der Copacabana
Bernhard Hoëcker
People news
Wegen Wahlwerbung: Hoëcker ist raus - jedenfalls bis Sonntag
System Apple Intelligence auf einem Smartphone
Internet news & surftipps
Apple startet KI-Funktionen auf Deutsch für Entwickler
Logo von Amazon
Internet news & surftipps
Amazon schließt Appstore für Android-Geräte
ICE
Internet news & surftipps
Bessere Mobilfunkversorgung in der Bahn durch neue Technik
Champions League - Auslosung in Nyon
Fußball news
Achtelfinale dahoam - Wieder Bayern-Schreck Alonso
Freundinnen im Café
Gesundheit
INGA-Prinzip: So hören Sie auf ein People Pleaser zu sein