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Ausstellung: «Der große Schwof - Feste feiern im Osten»

Ob spontan, privat, verordnet oder inszeniert - gefeiert wurde auch in der DDR gerne und oft. Einige Feiern gerieten aus den Fugen, andere verliefen gesittet. Zu sehen in der Kunsthalle Rostock.
Neue Ausstellung «Der große Schwof» in der Kunsthalle
«SCHWOF» steht in großen Buchstaben an den Scheiben der Kunsthalle. © Bernd Wüstneck/dpa

Die Kunsthalle Rostock zeigt unter dem Titel der «Große Schwof - Feste Feiern im Osten» eine Ausstellung mit über 300 großformatigen Fotos. Sie sind entstanden von 1950 bis Ende der 1980er Jahre - in Gaststätten, Diskotheken, privaten Räumen oder öffentlichen Gebäuden. Vor allem Aufnahmen aus den 1980er Jahren dokumentieren eine Zeit, als die Fassaden in der DDR bröckelten, viele Menschen das Land verließen und eine neue, selbstbewusste Generation die eigene Existenz hinterfragte, so die Organisatoren.

«Diese Ausstellung ist ein fotografisches Fest des Erinnerns: An eine unbeschwerte Art des Feierns in einem Land, das es nicht mehr gibt. An seine lebendige Subkultur, die ein Abbild seiner inneren Verfasstheit gibt - jenseits aller Klischees», sagte Petra Göllnitz, Kuratorin der Ausstellung, am Freitag bei einer Vorbesichtigung. Die Ausstellung wird am Samstag eröffnet und ist bis 8. September zu sehen.

Es sind Fotos, die Menschen in den unterschiedlichen Party-Zuständen zeigen. Tanzend, nüchtern, betrunken, stehend, liegend, kniend. Fotos aus Clärchens Ballhaus in Berlin sind dabei, auch vom Fasching in Dresden oder einem Striptease-Event. Szenen aus dem Palast der Republik sind zu sehen, meist aber steigen die Partys im Wohnzimmer, der Küche oder auf einem Dachboden. Einige Feten stiegen so oder so ähnlich sicher auch im Westdeutschland der 1980er Jahre inklusive Minipli im Haar und Schlaghose.

Doch neben den Systemen war auch das private Partyleben unterschiedlich. «Wir haben mehr improvisiert im Osten», sagte Göllnitz. Zudem gab es damals noch nicht die allgegenwärtigen Handys. Wer in der Diskothek fotografierte, konnte sich schnell dem Verdacht aussetzen, dies im Dienste der Stasi zu tun. Deshalb habe der DJ in einer Ansage angekündigt, dass ein Fotograf anwesend sei.

Es gab sicherlich noch mehr Unterschiede, wie man vielleicht bald in einer anderen Foto-Ausstellung über Feste im Westen sehen kann. Die Kulturwissenschaftlerin Göllnitz arbeitet bereits daran. Der Titel: «Im Westen war mehr Lametta».

Die Fotos haben für die Kuratorin auch noch eine andere Wirkung. Die Ausstellung wurde zuvor in Jena und in Cottbus gezeigt. Dort seien sehr viele junge Menschen unter den Besuchern gewesen. Die Fotos zeigten der jüngeren Generation, wie man damals gefeiert habe. Es gehe dabei auch um gegenseitiges Verstehen.

Kunsthallenleiter Uwe Neumann verwies auch auf das Begleitprogramm der Ausstellung, zu der am 28. August auch eine Buchlesung «Rocklegenden» und Musik mit Toni Krahl, Leadsänger der DDR-Band City gehört. Krahl habe Kultstatus. «Wenn es ein Lied gab, das wir gerne gehört und mitgesungen haben, und zudem wir getanzt haben, war es ganz sicher «Am Fenster» von City», so Neumann.

© dpa
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