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Vor Heim-EM: Handballer mit Zittersieg gegen Portugal

Deutschlands Handballer sind noch nicht in EM-Form. Beim Sieg über Portugal muss das Team zittern. Ein Debütant macht auf sich aufmerksam. Den umjubelten Schlusspunkt setzt ein Routinier.
Hendrik Pekeler
Hendrik Pekeler von Deutschland hält den Ball. © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Bundestrainer Alfred Gislason wiegte ein wenig den Kopf hin und her und wusste nicht so recht, wie er den letztlich erfolgreichen Jahresauftakt seiner Handballer bewerten sollte. Erst wenige Sekunden vor Spielschluss sicherte Torhüter Andreas Wolff mit einer Parade der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Donnerstag in Flensburg einen 34:33 (18:14)-Zittersieg gegen Portugal. Sechs Tage vor dem Eröffnungsspiel der Heim-Europameisterschaft offenbarte der Gastgeber noch einige Schwachstellen, hatte in Debütant Martin Hanne und dem ebenfalls jungen Renars Uscins aber auch zwei Gewinner.

«Wir hätten höher zur Halbzeit führen müssen», monierte der Bundestrainer in der ARD. «Sehr unzufrieden» sei er dann mit dem Beginn der zweiten Hälfte gewesen, wo «wir direkt nach der Pause völlig unseren Faden verlieren, extrem viele Fehler machen». Doch der 62-jährige Isländer hatte auch Lob zu verteilen, insbesondere für den erst 21-jährigen Uscins und für Neuling Hanne, der bei seinem ersten Länderspiel gleich fünf Tore warf. «Diese beiden haben sehr gut gespielt», urteilte Gislason, «es ist super, dass diese zwei jungen Leute reinkommen und ihre Leistung bringen. Das gibt uns mehr Sicherheit in der Breite.»

Torhüter Wolff sah ebenfalls noch Steigerungspotenzial im deutschen Spiel. «Dafür sind Testspiele da, das eine oder andere haben wir auch ausprobiert. Es ist ganz logisch, dass es noch nicht einwandfrei funktioniert», sagte der 32 Jahre alte Europameister von 2016. Man habe bis zum EM-Beginn aber noch ein paar Trainingseinheiten und am Samstag (18.00 Uhr/ARD) in Kiel die EM-Generalprobe erneut gegen Portugal. «Wir werden in der Analyse das eine oder andere aufarbeiten und dann schon wieder besser machen», sagte Wolff und bilanzierte nach dem knappen Erfolg versöhnlich: «Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Letzter Ball gehalten, wir haben gewonnen - wenn wir so jedes EM-Spiel machen, ist es auch okay.»

Nach der Generalprobe zieht der Handball-Tross nach Nordrhein-Westfalen um, wo am 10. Januar das Auftaktduell mit der Schweiz steigt. Weitere Vorrundengegner beim Heim-Turnier vom 10. bis 28. Januar sind Außenseiter Nordmazedonien und Mitfavorit Frankreich.

Gislason war nach der Verletzung von Marian Michalczik mit einem 18-köpfigen Kader in die unmittelbare EM-Vorbereitung gegangen. Im Start-Aufgebot gegen Portugal setzte der Isländer auf Erfahrung und schickte in Andreas Wolff, Johannes Golla und Juri Knorr Routiniers aufs Feld. Die U21-Weltmeister um Nils Lichtlein hatten zunächst das Nachsehen. Die Entscheidung war richtig.

Die Anfangsphase gehörte der deutschen Defensive. Der Rückzug gegen das schnelle Tempospiel der Portugiesen funktionierte und der Mittelblock um Köster stand, sodass die Gäste kaum Lücken zum Tor fanden. Sechs Minuten dauerte es, bis die Portugiesen ihren ersten Treffer erzielten und zum 1:3 verkürzten.

Im Angriffsspiel übernahm Spielmacher und Führungsfigur Knorr die Verantwortung. Mit pfeilschnellen Schlagwürfen und sehenswerten Anspielen auf Außenspieler Timo Kastening trug der 23-Jährige von den Rhein-Neckar Löwen maßgeblich zur zwischenzeitlichen 13:7-Führung bei. Im Tor zeigte Wolff nach seinem Bandscheibenvorfall und Kurz-Comeback im Januar eine ordentliche Leistung.

Deutschland hatte das Spiel im Griff und Gislason gönnte seinen Stammspielern eine Pause. Als Debütant Martin Hanne für Linksaußen Lukas Mertens ins Spiel kam und mit dem ersten Wurf sein erstes Länderspiel-Tor warf, feierte die Flensburger Campushalle. Das DHB-Team wirkte eingespielt, auch wenn die Führung zur Pause höher hätte ausfallen können.

Nach der Pause agierte der deutsche Kader unkonzentriert. Pfostentreffer und Fehlpässe brachten die Portugiesen, die auf 20:22 verkürzten, zurück ins Spiel. Gislason, der zu wenig Bewegung im deutschen Spiel monierte, nahm früh eine Auszeit.

Dann wurde es richtig brenzlig für das DHB-Team, das mit nur noch einem Tor Vorsprung plötzlich in doppelter Unterzahl agierte. Dank eines weiteren Treffers von Neuling Hanne überstand Deutschland diese heikle Phase jedoch unbeschadet und vergrößerte seinen Vorsprung anschließend wieder auf vier Tore (28:24). Am Ende wurde es nochmal knapp und die Lücken in der Abwehr wurden immer größer. Das DHB-Team rettete den knappen Sieg über die Zeit.

© dpa ⁄ Jordan Raza und Martin Kloth, dpa
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