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Ruderer trauern um Peter-Michael Kolbe

In seiner Karriere feierte Peter-Michael Kolbe zahlreiche Erfolge. Seine fünf WM-Titel im Einer sind bis heute Rekord. Nun ist der einstige Spitzen-Ruderer im Alter von 70 Jahren gestorben.
Peter-Michael Kolbe
Der fünffache Ruderweltmeister Peter Michael Kolbe sitzt auf der Trave in einem Ruder-Einer. © Markus Scholz/dpa

Er feierte zahlreiche große Siege, doch am meisten in Erinnerung blieben seine Niederlagen: Der deutsche Rudersport trauert um die Sport-Legende Peter-Michael Kolbe. Der frühere Weltklasse-Ruderer starb im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit in einem Pflegeheim in Lübeck. «Für uns ist das ein schwerer Verlust. Er war der einzige Einzel-Ruderer, der jemals zum Sportler des Jahres gewählt wurde», sagte der DRV-Vorsitzende Moritz Petri am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit Verweis auf die große Popularität des einstigen Ausnahmekönners.

Der als «Mann im Skiff» bekannte Kolbe war zu seiner aktiven Zeit einer der weltbesten Einer-Ruderer. Fünf WM-Titel und seine Wahl zum «Sportler des Jahres» 1975 dokumentierten seine Klasse. Dass ihm ein Olympiasieg verwehrt blieb, empfand er nur bedingt als Makel: «Ich war fünfmal Welt- und einmal Europameister, das ist schließlich auch etwas», kommentierte Kolbe Jahre nach seinem Karriereende 1989.

Gleichwohl haftete dem als Eigenbrötler bekannten Kolbe der Makel des ewigen Zweiten an. Dreimal war er bei Olympischen Spielen dabei, dreimal musste er sich mit Silbermedaillen begnügen. Die Duelle mit dem Finnen Pertti Karppinen 1976 in Montreal und 1984 in Los Angeles gingen in die Ruderhistorie ein. Vor allem die Bilder vom Finale aus Montreal sind unvergessen. Nach deutlicher Führung brach Kolbe auf den letzten Metern leistungsmäßig ein und Karppinen zog vorbei.

Eine vor dem Finale verabreichte Spritze sorgte danach für großen Wirbel und soll die Niederlage mitverursacht haben. «Das war bis heute kein Doping», sagte Kolbe dazu. Zu seinem Leidwesen ging die Injektion eines angeblichen Vitaminpräparates als Kolbe-Spritze in den Sprachgebrauch ein. Die damaligen Schlagzeilen trugen dazu bei, dass die beiden Niederlagen gegen Karppinen ihn mehr schmerzten als die von 1988 in Seoul gegen den Hallenser Thomas Lange, mit dem er bis zu seinem Tod freundschaftlich verbunden blieb.

Nach seiner aktiven Karriere arbeitete der in Holzminden geborene und in Hamburg aufgewachsene Kolbe für den Deutschen Ruderverband. Von 1990 bis 1994 war er dessen Sportdirektor. In diese Zeit fiel die Wiedervereinigung der beiden deutschen Ruderverbände und die Zusammenführung zweier unterschiedlicher Leistungssportsysteme. Eine schwierige Zeit, in der er sich mit teilweise umstrittenen Entscheidungen nicht nur Freunde machte.

«Wir behalten Peter-Michael Kolbe als einen ein wenig störrischen Hanseaten mit trockenem Humor, eigenem Willen und lebenslanger Liebe zum Boot in Erinnerung und gedenken ihm mit großer Wertschätzung. Wir werden ihn nicht vergessen», hieß es in einer DRV-Mitteilung.

© dpa ⁄ Heinz Büse und Thomas Eßer, dpa
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