Rund 170 Polizeibeamte haben am Dienstagabend in Kiel Cafés, Bars und Spielhallen wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel durchsucht. Sie stellten 58 illegale Spielautomaten in 25 Objekten sowie Bargeld in fünfstelliger Höhe, Elektronikgeräte und diverse Handys sicher, wie die Polizei gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft und der Stadt Kiel mitteilte. Danach seien zwei Wohnungen durchsucht worden, in denen Messer und Schreckschusswaffen gefunden worden seien.
Bei der Durchsuchungsaktion stellten die Behörden Verstöße gegen das Betäubungsmittel-, Arzneimittel- und Waffengesetz fest. Ein Lokal wurde anschließend von der Stadt geschlossen. Die Aktion erfolgte auf Veranlassung der neu bei der Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig eingerichteten Koordinierungs- und Ermittlungseinheit zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität.
«Der Einsatz der neuen Koordinierungs- und Ermittlungseinheit bei unserer Generalstaatsanwaltschaft war ein großer Erfolg», sagte Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU). Es sei wichtig und richtig gewesen, an dieser Stelle die Staatsanwaltschaft personell zu stärken. Die Einheit habe im November ihre Arbeit aufgenommen. «Durch einen besseren Überblick zu landesweiten Strukturen der Kriminalität können die Ermittlungsverfahren im Bereich der organisierten Kriminalität zentral und noch effektiver geführt werden.» Sie dankte allen Einsatzkräften.
Innenstaatssekretärin Magdalena Finke sagte, die Durchsuchungsaktion in Kiel-Gaarden sei ein entschiedener Schritt, um gegen die unerlaubte Glücksspiele, das illegale Aufstellen von Spielautomaten und vor allem auch gegen die Drogenkriminalität vorzugehen. Die Zusammenarbeit der Behörden habe hervorragend funktioniert. «Die konzertierte Aktion sendet eine klare Botschaft: Gesetzesverstöße im Glücksspielbereich und Drogenhandel werden konsequent verfolgt.»
Der Sprecher des Vorstandes des Dachverbander der Deutschen Automatenwirtschaft, Georg Stecker, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Um das Wachstum des Schwarzmarktes nachhaltig zu begrenzen, brauchen wir zweierlei: Einen starken Vollzug, weshalb wir die neue Ermittlungseinheit und die aktuelle Razzia begrüßen.» Zum anderen könne nur ein ausreichend verfügbares und aus Kundensicht attraktives legales Angebot den Schwarzmarkt austrocknen.
Anfang März hatte es in Neumünster zwei Razzien wegen des Verdachts auf verbotenes Glücksspiel gegeben.