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Zahnärzte sehen drohenden Ärztemangel vor allem auf dem Land

Noch ist die Zahnarzt-Versorgung für Patienten in Brandenburg insgesamt gut - doch die Branche warnt vor Engpässen mancherorts. Künftig könnten es aus ihrer Sicht ein Viertel weniger Zahnärzte sein.
Zahnarzt
«Zahnarzt» steht an einem Fenster eines Hauses, in dem sich eine Zahnarztpraxis befindet, geschrieben. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Zahnärzte in Brandenburg befürchten angesichts von Bürokratie und Überalterung in den kommenden Jahren einen drohenden Ärztemangel. «Sie müssen damit rechnen, dass wir innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre 25 Prozent der Zahnärzte verlieren werden», sagte der Vorstandschef der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Brandenburg, Eberhard Steglich, am Freitag in Potsdam. «Die werden wir auch nicht wieder nachfüllen können.» Es bahne sich auch ein Mangel an Zahnarzthelferinnen und -helfern an. Er schlug vor, dass es für angehende Zahnärzte bei einer Verpflichtung zur Arbeit auf dem Land eine Förderung im Studium mit Stipendien gibt - ähnlich wie für künftige Landärzte.

Die Zahnärzte klagen über zu viel Bürokratie vor allem von der Europäischen Union. Der Präsident der Landeszahnärztekammer, Jürgen Herbert aus Cottbus, zeigte sich besorgt, dass kein Nachwuchs mehr nach Brandenburg kommt, «weil wir von Bürokratie erschlagen werden». Er nannte als Beispiele die Vorgaben für die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation medizinischer Instrumente sowie für barrierefreie Praxen. Dazu kommt ein hohes Durchschnittsalter: Ein Viertel der Kolleginnen und Kollegen sei über 60 Jahre alt und werde in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Die Zahnärzte planen keinen Protest, aber eine Informationskampagne. Sie betonten, es gehe ihnen nicht um Geld.

Der nach Verbandsangaben mit 33 Dienstjahren dienstälteste Präsident einer Landeszahnärztekammer bundesweit betonte: «Unterversorgung haben wir noch nicht.» Er wies aber darauf hin, dass nach seinen Angaben beispielsweise in Cottbus keine Termine für neue Patienten mehr möglich sind. Die Zahnärzte sehen vor allem auf dem Land mögliche Lücken in den kommenden Jahren. Die Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer, Romy Ermler aus Potsdam, machte auch Barrieren für die Tätigkeit junger Zahnärztinnen aus. Wegen der Struktur der Kita-Öffnungszeiten könnten viele Frauen nicht in Vollzeit arbeiten sagte sie.

Bei den Zahnärzten gilt der Landkreis Potsdam-Mittelmark nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums mit einem Versorgungsgrad von 81,1 Prozent als der Landkreis mit der geringsten Ärztedichte. Für eine hundertprozentige Versorgung fehlten dort 25 Zahnärztinnen und Zahnärzte. Frankfurt (Oder) hat dagegen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg bei Zahnmedizinern einen Versorgungsgrad von 142,2 Prozent. Mit 117,9 Prozent gilt auch Potsdam als überversorgt.

© dpa
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