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Gefahr für Hitzewellen: Bündnis will Hitzeschutz-Ausbau

Hitzewellen werden mit dem Klimawandel wahrscheinlicher. Für die Gesundheit stellt das ein ernstzunehmendes Risiko dar. Ein Bündnis fordert mehr Aufklärung und Schutzmaßnahmen.
Axel Ekkernkamp und Karl Lauterbach
Axel Ekkernkamp (l), Direktor des Unfallkrankenhaus Berlin, begrüßt Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister. © Carsten Koall/dpa

Vor allem ältere Menschen sind betroffen, doch auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Kleinkinder stellt Hitze eine echte Gefahr dar. Mit dem Klimawandel steigen die Risiken. Zum bundesweiten Hitzeaktionstag fordern Vertreter aus dem Gesundheitswesen daher, Hitzeschutz in Deutschland konsequenter umzusetzen. «Die Gefahr wird schnell größer und wir sind insgesamt immer noch zu schlecht aufgestellt», sagte der Vorsitzende der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), Martin Herrmann, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Berliner Unfallkrankenhaus.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte: «Jedes Jahr sterben Menschen an Hitzewellen. Das Problem wird an Bedeutung gewinnen.» Europa sei besonders von Hitzewellen betroffen. Zum einen sei die Bevölkerung sehr alt, zum anderen erwärme sich der Kontinent doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt. «Das führt dazu, dass wir mit mehr und mehr Toten rechnen müssen.» In Deutschland starben 2023 laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa 3200 Menschen an Hitze.

Bundesweit Veranstaltungen zu Hitzeaktionstag

Der bundesweite Hitzeaktionstag, eine Initiative von Bundesärztekammer, Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), AWO Bundesverband, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Deutschem Pflegerat, GKV-Spitzenverband und Hausärztinnen- und Hausärzteverband, fand am Mittwoch zum zweiten Mal statt. Ziel ist es, Bewusstsein für die Gefahren von Hitze zu schaffen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu stärken. Dem Bündnis zufolge haben sich mehr als 50 Institutionen und Verbände angeschlossen. Deutschlandweit gab es Veranstaltungen.

Das Bündnis erwarte von allen Bundesländern, gesundheitsbezogene Hitzeschutzpläne zu entwickeln, die bis in die Kommunen wirkten, sagte Herrmann. Denn vor allem dort gebe es noch Nachholbedarf. «Es kann nicht sein, dass es in den nächsten Jahren noch Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Arbeitgeber gibt, die sich mit Hitzeschutz nicht beschäftigt haben.»

In einem gemeinsamen Forderungskatalog fordern die Bündnisteilnehmer daher einen gesetzlichen Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz, in dem Hitzeschutz als Pflichtaufgabe verankert und von Bundes- und Landesebene ausreichend finanziell unterstützt wird. Die Gefahren von Hitze seien so groß, dass es nicht reiche, auf Freiwilligkeit zu setzen, sagte Herrmann. «Es braucht Gesetze.»

Bis zu vier oder sechs Hitzewellen pro Jahr möglich

Einem RKI-Bericht aus dem Jahr 2023 zufolge gibt es in Deutschland derzeit jährlich zwei bis drei Hitzewellen. Je nach Fortschreiten der Erderwärmung könnte es zum Ende des Jahrhunderts bis zu vier oder sogar sechs Hitzewellen pro Jahr geben. Von einer Hitzewelle spricht man, wenn mehrere Tage mit hohen Temperaturen aufeinanderfolgen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer Hitzewelle, sobald die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegt.

Am Berliner Unfallkrankenhaus wird bereits vorgesorgt. An der Klinik gibt es seit vier Jahren ein Klimateam. Die zuständigen Mitarbeiter haben ein Hitzeschutzkonzept entwickelt, das die Klinik gegen Folgen des Klimawandels wappnen soll und verschiedene Warnstufen vorsieht. Wichtig sei zunächst zu erkennen, welche Patienten und Angestellten bei Hitze besonders gefährdet sind, sagte Anästhesistin und Klimamanagerin Andrea Nakoinz. In einem nächsten Schritt könne man etwa Medikamente, die bei Hitze anders wirken können, anpassen oder Patienten in kühlere Räume verlegen. Krankenpflegerin Ulrike Krol aus dem Klimateam hat dafür eine Karte erstellt, die zeigt, in welchen Räumen es bei Hitze besonders heiß wird. Im Zweifel könnten auch nicht notfallmäßige Operationen verschoben werden. Ausprobiert werden soll das neue Konzept dieses Jahr zunächst auf einer Station.

© dpa
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