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Wenn wieder der Schweiß rinnt: Hitze belastet viele im Job

Die vergangenen Sommer waren allesamt zu warm. Die Hitze mag viele im Freibad erfreuen, bei der Arbeit ist sie überaus belastend. Der eine oder andere muss sogar zu Hause bleiben.
Wärmebelastung am Arbeitsplatz
Ein Bauarbeiter steht mit einem Gasbrenner beim Bau eines Mehrfamilienhauses. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Es ist stickig im Büro, es ist heiß in den Werkshallen und auf den Baustellen: Mit den steigenden Temperaturen in den vergangenen Sommern hat auch die Belastung an den Arbeitsplätzen stark zugenommen. Mehr als jeder fünfte Beschäftigte (22 Prozent) in Baden-Württemberg fühlt sich einer Umfrage zufolge durch die Hitze im Job stark beeinträchtigt. Das seien hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen im Land rund 1,4 Millionen Menschen, teilte die Krankenkasse DAK-Gesundheit mit. Sie hatte die Umfrage für den Gesundheitsreport 2024 «Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt und Klimawandel» in Auftrag gegeben.

Fast drei Viertel sehen demnach ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Und rund ein Fünftel hat hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

Das bleibt laut Report nicht ohne Folgen für den Arbeitsalltag: Demnach fallen bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Menschen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. «Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch weitgehend parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen», teilte die DAK mit. Von allen Befragten gaben in der Umfrage 1,6 Prozent der Beschäftigten an, im vergangenen Sommer wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.

«Extreme Wetterlagen häufen sich bereits heute durch den Klimawandel. Hitze ist das größte Gesundheitsrisiko - auch für die Beschäftigten», sagte DAK-Landeschef Siegfried Euerle. Gerade in Betrieben müsse mehr über effektive Maßnahmen zum Klima- und Hitzeschutz aufgeklärt werden. Betriebe müssten zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anpassen, riet zudem Volker Nürnberg, der den Report als Experte für betriebliches Gesundheitsmanagement begleitete.

Laut DAK hat das IGES Institut in Berlin für den Report die Daten von 271.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Baden-Württemberg ausgewertet. Außerdem wurden von Ende August des vergangenen Jahres an zwei Wochen lang rund 1000 Beschäftigte im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt.

Unter der Hitze leiden laut Report vor allem Arbeitende im Alter von über 50 Jahren (27 Prozent), aber auch Menschen mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung (30/36 Prozent). Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, sind demnach höher belastet als Beschäftigte in Büros oder Geschäften. Und wer körperlich tätig ist, der leidet mehr unter den Temperaturen als Arbeitende, die vorwiegend geistig beschäftigt sind.

«Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken», sagte Euerle im Vorfeld des bundesweiten Hitzeaktionstags am 5. Juni.

Maßnahmen für Kühle und Schatten sind der Umfrage zufolge schon weit verbreitet und werden von Beschäftigten stark genutzt. 85 Prozent der Befragten können demzufolge zum Beispiel den Arbeitsort in Baden-Württemberg durch Verdunklung oder Beschattung kühlen. Drei von vier Beschäftigten (74 Prozent) bekommen Getränke vom Betrieb.

Der Initiative Hitzeaktionstag gehören unter anderem die Bundesärztekammer, die Arbeiterwohlfahrt, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die gesetzlichen Krankenversicherungen an. Geplant sind nach Angaben der Initiatoren Veranstaltungen und Aktionen in mehreren Städten, bei denen es etwa um Hitzeschutz für Familien und ältere Menschen geht.

Der scheint zunehmend nötig. Denn zuletzt machte der baden-württembergische Sommer seinem Ruf alle Ehre. Auch der vergangene Sommer reiht sich nach der Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein in die Serie zu warmer Sommer. Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,4 Grad lag er laut DWD im Jahr 2023 um satte 3,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Laut DWD werden seit bereits 27 Jahren in Deutschland zu warme Sommer gemessen.

© dpa
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