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Taufe durch Laien? Bistümer sehen keine Notwendigkeit

Das Bistum Essen war der Vorreiter, jüngst folgte Rottenburg-Stuttgart: Hier dürfen Laien unter bestimmten Voraussetzungen die Taufe spenden. In Bayern winkt man allerdings ab - noch.
Christliches Kreuz
Ein katholisches Kruzifix ist vor dunklen Wolken zu sehen. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Bayerns katholische Bistümer sehen derzeit keine Notwendigkeit, Laien mit der Spendung der Taufe zu beauftragen. Das sei derzeit nicht angedacht, teilte das Bistum Passau mit. Das Bistum Augsburg verweist auf das Kirchenrecht, wonach «Priester und Diakonie die ordentlichen Taufspender» sind: «Da die Taufe das erste Sakrament der Eingliederung in die Kirche und damit auch das erste Grundsakrament ist, liegt es nahe, dass es von einem geweihten Amtsträger gespendet wird.» In seltenen Ausnahmefällen erlaube das Kirchenrecht auch die Beauftragung durch Laien. «Hierfür besteht jedoch keine pastorale Notwendigkeit.»

Abwägender äußerte man sich im Erzbistum München-Freising. Man diskutiere derzeit das Thema Taufe: «Im Vordergrund steht dabei zunächst die Frage, wie das pastorale Angebot der Taufe in Zukunft weiterentwickelt werden kann und wie Eltern und Kinder dabei am besten begleitet werden können.» Erst auf dieser Grundlage lasse sich dann entscheiden, welches Personal hier gefragt sei.

«Starkes Momentum für Erneuerung der Kirche»

Die Bistümer Essen und Rottenburg-Stuttgart haben außerordentliche Taufspender beauftragt. In Essen dürfen zum Beispiel Pastoralreferentinnen sowie Gemeindereferenten taufen, die speziell vom Bischof für diese Aufgabe beauftragt worden sind. «Aufgrund der herausfordernden pastoralen Situationen in vielen Pfarreien und an kirchlichen Orten unseres Bistums kann es deswegen geboten sein, situationsabhängig neben den ordentlichen Taufspendern auch außerordentliche Taufspenderinnen und Taufspender zuzulassen», sagte Bischof Franz-Josef Overbeck im März 2022. Außerdem, teilte das Ruhrbistum mit, wolle man so auf den Wunsch vieler Familien nach individuellen und persönlichen Tauffeiern eingehen.

Das Bistum Rottenburg-Stuttgart hat im vergangenen November mehr als 20 nicht-geweihte Theologinnen und Theologen beauftragt, künftig die Taufe zu spenden. Der inzwischen aus Altersgründen zurückgetretene Bischof Gebhard Fürst meinte dazu: «Die außerordentliche Taufspendung ist eine Neuerung, die in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. Als Bischof nehme ich mein Amt und die Verantwortung des Bischofs so wahr, dass diese außerordentliche Neuerung Bestand haben wird. Sie ist ein starkes Momentum der Erneuerung unserer Kirche.»

Bischofskonferenz diskutiert

Die Entscheidung der beiden Bistümer habe in der Deutschen Bischofskonferenz eine breite Diskussion ausgelöst, teilte ein Sprecher des Bistums Würzburg mit. Ziel sei es, eine möglichst einheitliche Vorgehensweise abzustimmen.

Auch auf der Synodalversammlung des Synodalen Wegs, bei dem in den vergangenen Jahren Amtskirche und Laien gemeinsam nach Wegen aus der Krise der Kirche in Deutschland suchten, war die Taufspendung durch Laien ein wichtiges Thema. In katholischer und evangelischer Kirche in Deutschland ist die Kindertaufe die Praxis. Hin und wieder gibt es aber auch Erwachsene oder Jugendliche, die sich taufen lassen: In München-Freising waren es beispielsweise 66 Erwachsene. Die Taufe ist ein Sakrament und einer der ältesten Riten des christlichen Glaubens.

© dpa
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