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Jugendgewalt in Bayern: Mehr Verurteilte 2022

Angriffe mit Messern oder Baseballschlägern - und Gruppen, die andere attackieren: Jugendgewalt beschäftigt die Justiz in Bayern immer mehr. Und das ist nicht der einzige Bereich, der Minister Eisenreich Sorgen macht.
Justizminister Eisenreich
Georg Eisenreich (CSU), Justizminister von Bayern. © Monika Skolimowska/dpa

Die Zahl der verurteilten jugendlichen Gewalttäter in Bayern ist gestiegen. 641 Jugendliche wurden nach Angaben des bayerischen Justizministeriums im vergangenen Jahr wegen eines Gewaltdelikts rechtskräftig verurteilt. Das sind 4,6 Prozent mehr als 2021. Besonders deutlich fiel die Steigerung mit 14,7 Prozent bei gefährlicher Körperverletzung auf, worunter beispielsweise Angriffe mit Messern, Baseballschlägern oder aus Gruppen heraus zählen. 477 Jugendliche wurden 2022 deswegen rechtskräftig verurteilt, 2021 waren es 416.

Justizminister Georg Eisenreich (CSU) beobachtet die Entwicklung mit «Sorge», wie er am Montag in München bei der Vorstellung der Strafverfolgungsstatistik sagte. «Ein großer Teil der schweren und wiederholten Taten wird durch eine kleine Gruppe von Intensivtätern und aus Gruppen heraus verübt.» Diese müssten «frühzeitig gestoppt werden». Das Phänomen sei vor allem in den Städten im Freistaat verbreitet, sagte er: «Es gibt einen Unterschied zwischen Stadt und Land.»

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 109.131 Menschen in Bayern rechtskräftig verurteilt - das sind mit 0,1 Prozent minimal mehr als 2021 und immer noch deutlich weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Damals wurden 121 250 Menschen verurteilt. Auch im vergangenen Jahr machten Männer mit 82,2 Prozent den deutlich überwiegenden Teil der Verurteilten aus. 18 Menschen wurden wegen Mordes verurteilt, 13 wegen versuchten Mordes, 43 wegen Totschlags und 111 wegen Vergewaltigung (minus 14,6 Prozent).

Besonders stark fiel der Anstieg bei Verurteilungen wegen der Verbreitung, des Erwerbs oder Besitzes von Kinderpornografie aus: 676 Menschen wurden deswegen 2022 rechtskräftig verurteilt (plus 21,1 Prozent). Auch in den Bereichen Cyberstraftaten (plus 26,7 Prozent), Volksverhetzung (plus 17,9 Prozent) und Schleuserkriminalität (plus 16,2 Prozent) gab es 2022 mehr Verurteilte als 2021.

297 Menschen wurden 2022 insgesamt wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt, 98 Täter hatten nach Angaben des Justizministeriums den nationalsozialistischen Völkermord gebilligt, geleugnet oder verharmlost. «Hasskriminalität erhält immer wieder neuen Nährboden: Erst durch Corona, dann durch den Krieg in der Ukraine, seit Oktober durch den Terror-Angriff der Hamas auf Israel.»

Im Bereich der Volksverhetzung war der Ausländeranteil - verglichen mit anderen Straftatbeständen - auffallend gering. 48.268 ausländische Verurteilte machten im vergangenen Jahr 44,2 Prozent der Gesamtzahl der Verurteilten aus, im Bereich der Volksverhetzung waren es nur 5,4 Prozent. 94,6 Prozent der 2022 in Bayern wegen Volksverhetzung Verurteilten waren laut der Strafverfolgungsstatistik also Deutsche. «Hass und Hetze verbreiten sich in erschreckendem Ausmaß», sagte Eisenreich.

© dpa
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