Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Bauern gegen Ampel-Pläne: Kritik auch von Ökoverbänden

Rund 100 Bauern haben am Freitag mit Traktoren vor den Parteizentralen von SPD, Grünen und FDP in München gegen die Steuerpläne der Ampel-Koalition demonstriert. Vor die Landesgeschäftsstelle der Grünen legten sie alte Gummistiefel - «als Zeichen, dass wir die Arbeit hinwerfen und aufhören können, wenn die so weitermachen», sagte der Milchviehhalter Martin Stadler aus Aying.
Landwirtschaft
Ein Landwirt fährt mit seinem Trecker über ein Feld. © Philipp Schulze/dpa/Symbolbild

Die Koalition will die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel streichen und außerdem Kfz-Steuer auch für Traktoren, Mähdrescher und Erntemaschinen erheben. Für einen durchschnittlichen Bauernhof bedeute das Zusatzkosten von über 6000 Euro, sagte der Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Markus Drexler.

Die Landesvereinigung für die ökologische Landwirtschaft in Bayern (LVÖ), zu der Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter gehören, kritisierte die Pläne ebenfalls scharf. Das Geld, das den Landwirten fehle, schaffe weitere Hürden auf dem Weg zu einer umwelt- und klimafreundlichen Landwirtschaft. «Die Landwirte haben aktuell keine Alternative zu den Diesel-Traktoren. Sie können nicht schnellstmöglich auf umweltverträglichere Arbeitsmaschinen ausweichen», sagte LVÖ-Chef Thomas Lang.

Laut Bauernverband gibt es in Bayern rund 100 000 Bauernhöfe. Etwa 11 000 Betriebe arbeiten nach den Richtlinien für ökologischen Landbau.

In Berlin plant der Deutsche Bauernverband am Montag eine Protestkundgebung mit etwa 5000 Landwirten zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. In Bayern sind laut BBV viele örtliche Aktionen vor den Wahlkreisbüros der Bundestagsabgeordneten der Ampel-Parteien geplant. In Kempten kündigten Bauern eine Kundgebung vor dem Wahlkreisbüro des FDP-Abgeordneten Stephan Thomae an. Die Kreisobmänner des Bauernverbands für das Oberallgäu und Lindau, Andreas Hummel und Ralf Arnold, sagten, die starken Kostensteigerungen für Landwirte hätten auch höhere Preise für Verbraucher sowie klimaschädliche Importe zur Folge, die dann regionale Ware verdrängten.

Die Haushaltsberatungen im Bundestag sollen am 15. Januar beginnen. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hatte nach Bekanntgabe der Sparpläne eingeräumt, die Landwirtschaft werde überproportional belastet. Dies wäre ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern, die vergleichbare Subventionierungen anböten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Fredl Fesl ist tot
Musik news
«Königsjodler» verstummt: Fredl Fesl mit 76 Jahren gestorben
Patrick Dempsey
Tv & kino
Sexsymbol Patrick Dempsey wechselt zu «Dexter»-Ableger
Starsopranistin Anna Netrebko und Tenor Yusif Eyvazov
Musik news
Opern-Paar Anna Netrebko und Yusif Eyvazov trennt sich
Amazon
Internet news & surftipps
Amazon lässt KI Werbung erzeugen
5G-Nutzung
Internet news & surftipps
5G-Netz: Westeuropa holt im internationalen Vergleich auf
Andreas Mundt
Internet news & surftipps
Kartellamt sieht KI als «Brandbeschleuniger» für Verbraucher
Ukraine - Belgien
Fußball news
Biedere Belgier im Achtelfinale - Ukraine ausgeschieden
Menschen sitzen auf Parkbänken
Gesundheit
Warum Hitze für psychisch Erkrankte so gefährlich ist