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Moskaus Geheimdienst geht gegen westliche Kriegsreporter vor

Nach dem ukrainischen Vormarsch im russischen Gebiet Kursk waren es westliche Kriegsreporter, die die ersten Filmaufnahmen machten. Ihre Grenzüberschreitung sorgt nun für internationale Verwicklungen.
Geheimdienstzentrale in Russland
Der russische Geheimdienst FSB ist auch für die Grenzsicherung zuständig und verfolgt nun Kriegsreporter, die illegal in das Gebiet Kursk eingedrungen sind. (Archivbild) © Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua/dpa

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat gegen drei westliche Kriegsreporter Strafverfahren wegen illegaler Aufenthalte im Gebiet Kursk an der Grenze zur Ukraine eingeleitet. Eine Journalistin und ein Mitarbeiter des italienischen Fernsehsenders Rai hätten illegal die russische Staatsgrenze überschritten und in der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk gefilmt, teilte der FSB in Moskau mit und nannte dabei auch die Namen der Betroffenen. 

Bei den Reportern handelt es sich nicht um dauerhaft aus Russland berichtende Korrespondenten. Sie sollen demnach mit ukrainischen Truppen die Grenze unrechtmäßig überquert haben. Auch gegen einen weiteren ausländischen Journalisten, der sich am russischen Kontrollpunkt Sudscha aufgehalten habe, werde ein Verfahren eingeleitet, hieß es vom FSB.

Das russische Außenministerium hatte zuvor auch die italienische Botschafterin in Moskau, Cecilia Piccioni, einbestellt, um Protest gegen den illegalen Grenzübertritt der Rai-Crew zu äußern. Sie seien unter Verstoß russischer Gesetze auf das Staatsgebiet vorgedrungen, «um über den verbrecherischen terroristischen Überfall ukrainischer Kämpfer im Gebiet Kursk» zu berichten. Die Kriegsreportage hatte aber einen anderen Tenor: Die Ukraine sieht die Offensive als Teil ihres Verteidigungskampfes gegen den seit fast zweieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Die Crew habe eine Straftat begangen und gegen journalistische Grundsätze verstoßen, hieß es dagegen in Moskau.

Reportage über ukrainische Bodenoffensive

Die ukrainischen Truppen hatten ihren Überraschungsangriff auf das russische Gebiet Kursk am 6. August begonnen und haben seither Dutzende Ortschaften in der Region besetzt. Dem Vernehmen nach waren die Italiener, die im Kriegsgebiet in der Ukraine arbeiteten, so auf russisches Hoheitsgebiet übergetreten. Sie hatten die ersten unabhängigen Aufnahmen von dieser beispiellosen Bodenoffensive der Ukraine gemacht.

Der Sender Rai kündigte an, seine Mitarbeiter vorübergehend zurück nach Italien zu holen, um ihren persönlichen Schutz zu sichern. Rai berichtete auch unter Berufung auf das italienische Außenministerium, dass Botschafterin Piccioni bei dem Gespräch in Moskau deutlich gemacht habe, dass der Sender und insbesondere die Nachrichtenredaktionen ihre Aktivitäten in völliger Autonomie und Unabhängigkeit planten.

Ausländische Journalisten müssen für die Arbeit in Russland eine Akkreditierung vom Außenministerium vorweisen können. Zudem benötigen für EU-Bürger ein Visum für Einreise. 

© dpa
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