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Wohin mit dem Grünschnitt aus dem Garten?

Wer die Hecke oder Bäume im Garten zurückschneidet, hat oft mehr Grünschnitt übrig, als auf den eigenen Komposthaufen passt. Doch keine Sorge: Es gibt umweltfreundliche Alternativen.
Gartenarbeit
Gut für den Boden: Rasenschnitt, Blätter, abgestorbene Pflanzen und Äste können auch zum Mulchen verwendet werden. © Christin Klose/dpa-tmn

Ab Oktober dürfen Sie Ihre Hecke wieder kräftig zurückstutzen. Und womöglich ist auch noch der ein oder andere Pflegeschnitt von anderen Gewächsen vor dem Winter angesagt. Fällt dann im Garten jede Menge Grünschnitt an, stellt sich allerdings auch die Frage: wohin nur damit?

In jedem Fall nicht in den Wald oder in die freie Landschaft. Das ist verboten. Und wer es dennoch tut, kann der Natur schaden. 

Der Grund: Die meisten Waldböden sind von Natur aus nährstoffarm, viele heimische Pflanzen daran bestens angepasst. Entsorge man Gartenabfälle im Wald, gleiche das einer hoch dosierten Düngung des Bodens, erklärt die Biologin Angelika Nelson vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Und die könne dazu führen, dass an entsprechenden Stellen nur noch Brennnesseln und Brombeeren wachsen, Farn- und Blütenpflanzen, die es weniger nährstoffreich mögen, hingegen verdrängt werden. Ein weiteres Problem: Mit den Gartenabfällen können auch nicht heimische Gehölze und Stauden in die Natur gelangen, die heimische Pflanzen verdrängen.

Im eigenen Garten kann man den Grünschnitt aber oftmals gut weiterverwenden. Etwa, indem man ihn auf den Komposthaufen gibt. «Mit einem Komposthaufen hat man eine ökologische und preiswerte Alternative zum Kunstdünger und verwandelt seinen Garten in eine Kreislaufwirtschaft», so Nelson. 

Man kann aber auch eine Totholzhecke, eine sogenannte Benjeshecke, anlegen. Damit wird man nicht nur den Grünschnitt los. Benjeshecken bieten auch Lebensraum für Tiere, der gerade in neu angelegten Gärten sonst oft fehlt.

Benjeshecke aus Grünschnitt bauen - so geht's

Wer eine Benjeshecke anlegen möchte, braucht einen Vorschlaghammer und ein Metermaß. Außerdem: mehrere Pfosten zur Stabilisierung. Sie sollten aus stabilem und witterungsbeständigem Holz sein, etwa aus Kiefern- oder Lärchenholz, und etwa alle 40 bis 100 Zentimeter in den Boden gesetzt werden. Und zwar mindestens 30 Zentimeter tief. So rät es der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA).

Anschließend die gewünschte Breite der Benjeshecke festlegen - der BNA empfiehlt 50 Zentimeter bis einen Meter - und weitere Pfosten parallel zu den bereits gesetzten Holzpfosten in den Boden schlagen. 

Anschließend können Sie damit beginnen, Totholz, frische Zweige von Obstbäumen oder Heckenpflanzen und andere Gartenreste zwischen den Pfosten aufzuschichten. Im Laufe der Zeit sackt die Hecke nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) dann ab, Vögel tragen Samen ein, Gehölze und Stauden wachsen und die Hecke blüht. 

Jedes Jahr im Herbst und Frühjahr kann neues Schnittgut nachgelegt werden. Nur auf frische Äste von Nadelhölzern sollten Sie dem BNA zufolge wegen des Harzgehaltes besser verzichten. Auch frische Zweige vom Kirschlorbeer eignen sich nicht gut. Denn das Laub den Zweigen brauche Jahre, um zu verrotten. 

Grünschnitt nicht im Garten verbrennen

Übrigens: Rasenschnitt, Blätter, abgestorbene Pflanzen und Äste können Sie auch zum Mulchen verwenden. Der Boden bleibe dadurch locker und trockne weniger schnell aus, so LBV-Expertin Angelika Nelson. Das sei besonders bei hohen Temperaturen gut, schütze den Boden aber auch bei starkem Regen vor Erosion.

Verbrennen sollte man den Grünschnitt dem LBV zufolge nicht. Dabei würden sehr viele Schadstoffe und Feinstaub freigesetzt, weil das Material meistens noch sehr feucht und die Luftzufuhr nicht ausreichend sei. Gerade bei Trockenheit kann es außerdem schnell zu gefährlichen Bränden kommen.

Will man den Grünschnitt aus dem Garten gänzlich loswerden, kann man ihn stattdessen bei kommunalen Grüngut-Annahmestellen abgeben. Oder man entsorgt ihn über die eigene Biotonne. Am besten informiert man sich bei der Kommune, was die entsprechenden Regelungen vor Ort sind.

© dpa
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